Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
101.1982
Seite: 93
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1982/0095
Weri aber der man, der also ingehöischet wirt, ein besprochen man von bösem
gerächte, das dem gerihte kuntlich sie, so mag der geriht in angriffen, ee er in
das gerihte komme und denne kestigen, umb die warheit zu vernemmende, und
so was er denne ergiht dem rihter oder zwein oder me von denen, die mit rehte
über blüt wisen mögen, das sollent der rihter und die andern an das geriht bringen
, so mögent die andern eitgenossen erteilen über die vergihte in geriht, ge-
licher wise als er es vor geriht vergehen hette und den man denne bringen in gerihte
bynnen die bencke und da über in urteilde gehen und von ime denne rihten
als reht ist.

Wirt aber ieman ingehöischet umb die wunden, als billichen ist, kommet der
vur geriht und sprichet, er sie der getat unschuldig und wil das zugen, so sol er
das zugen mit sehs personen, die ir reht behalten hant, also das er der sibend sie,
mit eiden der sibener. Zuget er das also, so sol er der clagen los sin; zuget er das
aber nit, so ist er in der clage vervallen. Sprichet er aber, er sie der getat unschuldig
, und butet sin blossen eyt darvur ze tünde, so enmag der cleger den eyt nit
nemmen nach unserre stette reht und gewonheit, wände der cleger einen eyt tun
sol, als er die clage anvieng, nieman unschuldig in die clage ze legend. Mer der
cleger sol ime die hant abnemmen und in bekempfen und denne bekempfen, als
es reht ist. Sprichet er aber, in habe notwer darin getrungen, wände er angeverti-
get were, so sol er die anverdung und notwer zugen mit sehs personen, die ir reht
behalten hant, also das er der sibend sey, mit eyden, als verschriben ist. Zuget er
die also, so sol er der clagen los sin; zuget er der nit, so ist er in der clage vervallen
. Das wisen wir vur ein reht nach unserre stette reht und gewonheit.

Wirt ieman angesprochen, das er ein dyep sie, het er den dyepstal bi ime, der
an den lip gat, und ist kuntlich dem rihter und denen, die mit reht über blute
wisen mögen, das er den dupstal gestoln het, oder giht er des dupstals, oder sie
in gerihte oder usser gerihte, vor dem rihtere und vor zwein oder me von denen,
die mit rehte über blüt wisen mögen, das sollent sie bringen an ir eitgenossen
und denne soll man den diep bringen in geriht bynnen die bencke und da söllent
die, die mit rehte über blüt wisen mögen, über in urteil gehen [!] und von ime
denne rihten als von einem diep.

Hette er aber den dyepstal, der an den lip gan mohte, nit bi ime, oder vergehe
er der diepstal nit, oder enmöhte man in nit über zugen, als verschriben ist, so
sol er der clagen los sin, er were denne ein man von bösem gerächte, so mag in
der rihter und zwen oder me von denen, die mit rehte über blüt wisen mögen,
denne er befolhen wirt, e er in das geriht komme, angriffen und denne kestigen
und pingen, umb die warheit zü vernemment und so, wes er denne giht vor
inen, das söllent su bringen in geriht an ir eitgenossen, und die eitgenossen
mögent denne über die vergiht erteilen, gelicher wise als die vergiht vor inen geschehen
were in geriht, und den man in geriht denne bringen bynnen die bencke
und von ime denne rihten als vorgeschriben ist.

Datum Colonie in vigilia festi conversionis beati Pauli apostoli ... die rihtere
und scheffeln der stat zü CÖln

Stadtarchiv Freiburg, B 2 Nr. 1 (Rotes Buch) p. 173—182. Druck: Willmann (wie
Anm. 18) S. 523—525.

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