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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
101.1982
Seite: 134
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1982/0136
Castel, Hansens Bruder wurde 1423 bei der Bataille bei Sempach an der Seite
Herzogs Leopold erschlagen; Hans von Schwarzenberg und von Castel waren
gute Freunde und stifteten ein Hospital für arme Leute in damaligem Wert von
180.000 fl und zu gewissen Zeiten erhalten alle Kinder von der umliegenden Gegend
allda eine Milchsuppe. Hans von Schwarzenberg verlangte nach seinem Tod
in einer anmutigen Gegend beim Hospital begraben zu werden, welches dann erfolgte
. Die Länge der Zeit machte den Ort seiner Grabstätte unsichtbar, bis endlich
vor einigen Jahren der Leichenstein im gewesenen Spitalgarten entdeckt und
viele Gedichte des gemeinen Volkes gemacht worden sind. Ein Spitalvater wagte
es in einer dunklen Nacht, den Stein zu eröffnen und fand mit beihabendem
Licht am Anfang des Gewölbes einen prächtigen Sarg von Kupfer, an den Ecken
vergoldet. Allein sowohl die Furcht, als des Tages Anbruch verhinderte ihn, weiter
zu gehen. Er starb kurz danach und sagte es jeden, bevor er verschied, was er
gesehen und beschwören könne. Bisher ist er uneröffnet geblieben." Im guten
Glauben, mit dieser mysteriösen Geschichte über einen Mittelsmann bei den Fürsten
von Schwarzenberg in Wien Eindruck zu machen, wandte sich Üchtritz an
den Hofrat L. Plech von Seinsberg mit einer langen Epistel. Dabei hoffte er sehnlichst
, in Wien würde man sich darum bemühen, für ihn die Erlaubnis zum Öffnen
besagter Gruft erwirken zu können. Doch Seinsberg kamen beim Lesen des
Briefes vom 2. März 1789 einige Zweifel. In seinem Schreiben an Regierungs- und
Kreisdirektor von Weinzirl in Tiengen am Hochrhein schrieb Seinsberg: ,,Der
gute Mann ist nun freilich, wie gleich beim ersten Anblick erhellt, nicht am
besten von der Hauptsache selbst unterrichtet." Er empfiehlt, Weinzirl möge sich
mit dem Briefschreiber unmittelbar in Verbindung setzen.63 Was weiter geschah,
wissen wir nicht. Wohl nicht lange, und über die ganze Geschichte war Gras gewachsen
.

Jener Hans von Schwarzenberg jedoch geisterte weiter in der Spitalgeschichte.
In einer um 1827 verfaßten Autobiographie der Spitalkirche wurde der soundsovielte
Versuch unternommen, in das Geheimnis der Gründungsgeschichte vorzudringen
. ,,Die Zeit meiner Geburt", heißt es, ,,ist nicht mit Gewißheit bekannt;
wahrscheinlich mag sie in das 14te Jahrhundert fallen, in welcher mein Vater
Hans von Schwarzenberg den 21. Dezember 1354 seine Herrschaft an die Hansen
von Schnewlin Imhof, Ritter Dietrich von Falkenstein verkaufte." 64 Bei dieser
Gelegenheit erfahren wir nun, welchem Hans von Schwarzenberg die Fama die
Ehre gibt, der edle Stifter des Spitals gewesen zu sein. Mit Sicherheit war es dieser
nicht. Dafür kam er erst einmal zu spät zur Welt und er hätte auch nicht das
Geld gehabt, das für eine solche Stiftung erforderlich gewesen wäre.

1583

Die Prinzessin im Suggenbad

,,... Auch war in Suggenthal eines der berühmtesten ersten Bäder Deutschlands,
welches, weil eine österreichische Prinzessin ihre hier versuchte Kur mit dem Tode
endigte, in üblen Ruf und gänzlichen Verfall (wahrscheinlich durch obbemeldten
Einschutt) gekommen ist." 65

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