Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
101.1982
Seite: 176
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wen Prunnen komen" (= Muggenbrunn), wollte der Schauinsland-Gewerke Sixt
Klemlin abkaufen und für sich in Muggenbrunn verwenden. Auf Rückfrage hin
trug Innsbruck am 14. Juni 1550 dem Bergrichter auf, Art, Menge, Zustand und
Wert des ,,allten gezeugs" festzustellen, und zu berichten, ob die Hütte noch bestehe
und gegebenenfalls in welchem Zustand. Auf diesen Bericht hin entschied
dann Innsbruck, die alten Sachen, obwohl sie schlecht und wertlos seien, vorerst
selbst zu behalten, also nicht zu veräußern. Sie gelangten im folgenden Jahr tatsächlich
zur neu errichteten Oberrieder Hütte.12

Als zehn Jahre nach dem Hüttenabbruch 1559 die Gewerken Klemlin und von
Habsberg bei der Wiederaufnahme der Arbeit an der Gauchgrube klagten, daß
vom verstorbenen Bergrichter Schimel ,,von solicher grueben ain behausung,
hüttwerck und etlich matten und güter zu nachteil des perckhwerchs abgebrochen
und verkaufft" worden seien, ergab die Überprüfung der Jahresrechnungen von
1550, daß Schimel ,,allein das holtz von der hütten, nachdem dieselb eingefallen,
verkhaufft und das geld verrait hat, aber kein matten noch güeter nit, auch kain
befelch gehabt, dieselben zu verkauffen." So stand in den Jahren intensiveren
Bergbaus von 1558 bis 1565 nur die neue Hütte von Muggenbrunn bereit. Der
Platz der alten aber ist bis heute durch zahllose Schlacken gekennzeichnet, die
auf dem dortigen Gelände immer wieder zutage kommen.13

Die Neue Hütte (Muggenbrunn)

Anfang 1537 berichtete Bergrichter Schimel ausführlich nach Innsbruck über den
Bau und die Kosten des ,,hüttwerch zu Tottnow" und fügte eine Rechnungsaufstellung
(Reittung) bei, was Hans Härtl und der frühere Bergrichter Ulrich Baumgartner
(1533—1535) für den Neubau aufgewendet hatten. In der erhaltenen
Innsbrucker Antwort wird Schimel aufgefordert, die Rechnung zu überprüfen,
den Bau zu besichtigen und die Bauausführung mit dem Kostenaufwand zu vergleichen
. Da König Ferdinand bzw. Österreich das Eigentum an der Schmelzhütte
beanspruchten, ging es um die Ersetzung der den Bauherrn entstandenen Unkosten
. Dieses Schreiben gestattet Rückschlüsse auf die Bauzeit, nämlich Baumgartners
kurze Amtszeit vom 21. September 1533 bis zu seinem vorzeitigen Ausscheiden
wegen Alter und Krankheit zu Weihnachten 1535, nachdem er erst am
20. März gleichen Jahres das kurzfristig getrennt verwaltete Bergamt Masmünster
mitübernommen hatte.14 Als die Hütte am 25. November 1536 Freiburgs Münzmeister
Hans Ortlin als Beständer übertragen wurde, hatte sie der Miterbauer
Hans Härtl bereits eine Zeitlang, vermutlich ein Jahr, selbst betrieben. Schon in
der ersten Juniwoche 1536 hatte das Berggericht Todtnau einen für den Münzmeister
ungünstigen Spruch zugunsten von Härtl gefällt, vermutlich wegen des
Schmelzwerks bzw. des Silberkaufes daselbst. Noch früher, nämlich am 2. September
1534, hatte die Stadt Freiburg ihren Münzmeister Ortlin mit einem Brief
an den Bergrichter Baumgartner versehen, daß er ,,den silberkauf des orts bey
euch haben möcht", da ,,ir ettlich silber" in Eurer Amtsverwaltung jetzt anstehen
habt. Die Errichtung der neuen Schmelzhütte mag daher bereits 1534 erfolgt
sein. 1535 wurde sie dann wohl von Hans Härtel betrieben, der mit dem

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