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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
101.1982
Seite: 186
(PDF, 45 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1982/0188
wie die nach Innsbruck transferierten Überschüsse des Hüttmeisteramts
anzeigen.35

Der plötzliche Tod Jakob Schimels Anfang September 1557 veranlaßte die
Innsbrucker Kammer, die 1551 getroffenen Entscheidungen über das Lebertaler
Erz und die Hütte in Oberried zu überdenken, zumal der Aufgabenbereich des
Hüttmeisters durch die Entfernungen reichlich strapaziös und ein Nachfolger von
der Kompetenz Schimels schwer zu finden war. Schließlich wurden der neue
Todtnauer Bergrichter Sebastian Lehner, der seit Anfang 1556 den im Herbst
1555 verstorbenen Sebastian Winkler ersetzt hatte, zusammen mit dem auf Empfehlung
der Lebertaler Bergrichter von dort entsandten Caspar Valand als gemeinsame
Verwalter des Hüttschreiberamts bestimmt.36 In ihrem ersten Jahr 1558
wurden wenigstens 875 Mark Silber gebrannt, von welchen 137 Mark an die
Münze in Hall in Tirol, der größere Rest aber nach Thann gelangte. Das daraus
geprägte Geld diente zur Auslösung der verpfändeten Landvogtei Hagenau im Elsaß
. Innsbruck verfolgte inzwischen aufmerksam das Geschehen. Es wies schon
Ende März die Hüttverwalter an, das Vorhaben des Holzmeisters Lazarus Ber-
mann, der gerade 12 bis 13 Knechte anzuheuern im Begriff stand, von 40 000 auf
10 000 bis 15 000 Klafter Kohlholz zu beschränken.37 Im Sommer entschloß man
sich dann, Tiroler Experten zu entsenden, um Gruben und Schmelzwerke in Vo-
gesen und Schwarzwald zu besichtigen und die Situation mit den Verantwortlichen
beider Regionen zu beratschlagen. Neben Sebastian Zolt von Pernegg und
Kammerschreiber Rochius Cassner wurden der Schwazer Berggeschworene Hans
Reichli sowie der Münzprobier er Thoman Schendl und Veit Stoler, beide aus
Rattenberg in Tirol, für die Reise in die Vorderen Lande ausersehen.38 Weitreichend
waren die Auswirkungen der Reise und der ausführlichen Berichte. Obwohl
im Lebertal die alte kaiserliche Hütte noch bestand und auch noch produzieren
konnte, wurde jetzt der Bau einer neuen Hütte in Diedolshausen (Bonhom-
me) vermutlich an dem schon 1551 vorgesehenen Platz im „Ermelßpachwald"
(= Grand-Pre, nordöstlich des Col du Louchpach) beschlossen. Dies wiederum
hatte unmittelbare Folgen für das Hüttmeisteramt Oberried. Nach dem vorzeitigen
Ausscheiden Lehners als Bergrichter von Todtnau und seine Ersetzung durch
den bisherigen Lebertaler Berggeschworenen Gregor Hayd am 4. August 1558
hatte Caspar Valand allein das Amt des Hüttmeisters geführt. Am 21. Oktober
1558 stellte Innsbruck nicht nur seine Zufriedenheit mit Valands Stückabrechnung
in Oberried fest, sondern wies Bergrichter Hayd an, sich im Hüttwerk
Oberried häuslich niederzulassen, sobald Valand ausgezogen sei. Caspar Valand
betreute nämlich von nun an die Hüttwerke Österreichs im Lebertal und bei Diedolshausen
, während Bergrichter Hayd das mehr oder weniger stillgelegte Hüttwerk
in Oberried zusätzlich in seine Obhut nahm.39

Das stets in Geldnöten schwebende Österreich war nun daran interessiert, die
in Oberried lagernden beträchtlichen Vorräte günstig loszuwerden. Innsbruck
wollte so z. B. die Holzkohlevorräte den Freiburger Schmieden und Schlossern
für möglichst mehr als sechs Kreuzer den Zuber verkaufen. Es beschied auch das
Gesuch des Gauch-Gewerken Sixt Klemlin günstig, Kupferstein in Oberried anzukaufen
, allerdings durfte nicht Kupferstein, der am Rost liege, genommen wer-

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