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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
101.1982
Seite: 200
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1982/0202
Diersburger zahlten Schuttern 50 Gulden in drei Jahresraten. Sie verpflichteten
sich, wie zuvor schon die Lahrer, Raubgut, das in ihre Verfügung gelangte, dem
Kloster wieder auszuhändigen und durch beeidigte Kundschaften bei der Renovation
der klösterlichen Rechte mitzuwirken: Beim Überfall auf Schuttern war das
Archiv von den Bauern verbrannt worden, ein Anschlag, der mit der Vernichtung
der Rechtsbelege die Klosterherrschaft im Kern hatte treffen sollen.

Wegen der Vereinbarung mit Lahr kam es 1531 zwischen Schuttern und Etten-
heimmünster auf der einen und den breisgauischen Landständen und der Stadt
Freiburg auf der anderen Seite zu einer vorübergehenden Verstimmung. Die
Stände hatten den Schiedsvertrag zum Anlaß genommen, beide Klöster von weiteren
Zuwendungen aus der gemeinsamen Schadenskasse, aus der bereits zwei
Zahlungen an die Mitglieder geleistet worden waren,56 auszuschließen. Wie wir
dem gemeinsamen Schriftsatz, den Schuttern und Ettenheimmünster bei der
Regierung in Ensisheim vorlegten,57 entnehmen können, gingen die Stände davon
aus, daß die Entschädigungsansprüche beider Klöster mit dem Abschluß des
Separatvertrags abgegolten seien. Schuttern und Ettenheimmünster wiesen demgegenüber
darauf hin, daß beim Abschluß des Lahrer Vertrags etliche Vertreter
der Stände anwesend waren und dieser somit von ihnen gebilligt worden sei.
Außerdem solle die vereinbarte Schadenssumme nach Freiburg an den Stadtwechsel
gezahlt werden und damit in die gemeinsame Schadenskasse der Stände
einfließen. Mehr ist über diese Angelegenheit bisher nicht bekannt geworden, es
scheint jedoch, daß sie bald darauf gütlich beigelegt werden konnte. Ein Rech-
nungsbeleg des Freiburger Stadtwechsels führt auch für den dritten Termin (1531)
Zahlungen an Schuttern auf.58

Die Beziehungen zwischen dem Kloster Schuttern und der Stadt Freiburg sind,
soweit wir das heute aufgrund der Quellenlage beurteilen können, im ausgehenden
15. Jahrhundert geknüpft worden. Sie waren, im Gegensatz zu anderen
Klöstern, die sich nur vorübergehend mit Freiburg verbunden haben,59 von
Dauer. Noch 1764 hat sich Abt Karl Vogel das barocke, mit dem alten Schutter-
hof verbundene Haus in der Herrenstraße durch Josef Hirschbihl, den Architekten
der Kartause, als repräsentative Stadtwohnung erbauen lassen.60 Mit der
Säkularisation, mit der Aufhebung des Konvents 1806 fanden freilich schon
wenig später die jahrhundertealten Beziehungen zwischen Schuttern und Freiburg
, die wir für eine kurze, aber politisch bewegte Zeitspanne beobachten konnten
, ein abruptes und endgültiges Ende. An sie erinnern heute nur noch das Wappen
des Klosters und das Abtswappen Karl Vogels, ein Pelikan, mit denen das
Portal des ehemaligen Schutterhofs in barocker Manier bekrönt ist.

ANHANG

Eine Schadensliste des Klosters Schuttern von 1525/28

Die im folgenden gedruckte Schadensliste des Klosters Schuttern aus dem Bauernkrieg
ist als Beilage zu den Akten des Reichskammergerichtsprozesses gegen
die Herrschaft Lahr überliefert.61 Sie geht wohl auf frühere Aufzeichnungen des

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