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Grundriß des Klosters Neustadt. Federzeichnung aus dem frühen 18. Jahrhundert in der Handschrift
879 der fürstenbergischen Hofbibliothek in Donaueschingen.
des aufgeklärten Staatskirchentums und des Territorialismus bewirkte Zerschlagung
der alten vorderösterreichischen Provinz bedeutete für das Kloster keine unmittelbare
Gefahr. In seiner Eigenschaft als Landesherr untersagte der Kaiser
allen Ordenshäusern auf österreichischem Hoheitsgebiet, mit auswärtigen Niederlassungen
und Oberen Verbindung zu halten. Die Kapuziner reagierten notgedrungen
mit der Bildung einer eigentlichen „vorderösterreichischen" und einer
„schwäbischen44 Provinz, die alle bisherigen Häuser auf nichtösterreichischem
Boden, so in den Reichsstädten und im Fürstenbergischen, umfaßte.9 An dieser
Einheit, deren Verwalter gewöhnlich in Engen saßen, gingen in der Folge die
Auswirkungen der Französischen Revolution, die Koalitionskriege und die
mönchsfeindliche Propaganda der Aufklärung nicht spurlos vorüber. Aber im
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