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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
101.1982
Seite: 245
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1982/0247
Die St. Peterer Globen im Freiburger Augustinermuseum

Von
Kurt Schmidt

Im Freiburger Augustinermuseum stehen im sogenannten Regence-Zimmer des
ersten Obergeschosses zwei große Globen, eine Erd- und eine Himmelskugel.
Durch ihre besondere Größe, ihre künstlerische Gestaltung und ihr altertümliches
Kartenbild ziehen sie immer wieder das Interesse der Besucher auf sich. Im Katalog
des Museums werden sie wie folgt beschrieben: Hauptakzente dieses Raumes
bilden die beiden mächtigen Erd- bzw. Himmelsgloben aus dem Schwarzwälder
Kloster St. Peter, deren Ständer weiß abgesetzte figürliche Schnitzereien haben;
sie entstanden wohl im frühen 18. Jahrhundert4\l Die Beschilderung datiert sie
„um 1700, mit Erneuerungen der Malerei um 1800".

Katalog und Beschilderung können verständlicherweise nur wenig über die
Ausstellungsstücke sagen. Ausführlichere und auch zuverlässigere Auskunft
geben jedoch einmal die auf den Globen selbst angebrachten Inschriften, außerdem
die Kapitelsprotokolle des Benediktinerklosters St. Peter sowie das Tagebuch
des letzten Abtes Ignaz Speckle und schließlich die Sitzungsberichte der Universität
Freiburg, in deren Besitz die Globen bereits vor der Aufhebung des Klosters
gelangt sind. Aus diesen Quellen erfahren wir mehr über die Entstehung der beiden
Globen und über ihr weiteres Schicksal.

Der Erdglobus zeigt einmal in einer längeren Inschrift, welches kartographische
Material der Hersteller benutzt hat: „Exprimit globus noster quidquid geographia
recens ex observationibus praecipuis suppeditat tarn in situ locorum plurium
quam in terrarum etiam novarum, mariumque ambitu. Exhibet insuper novissi-
mas detectiones factas per M. Lieutenant de Cook et ceter. usque ad annum
MDCCLXXX .Die Angaben dieser Inschrift sind vor allem für die geschichtliche
Entwicklung der Erdbeschreibung aufschlußreich; sie brauchen hier
nicht in ihrem ganzen Umfang angeführt zu werden.2

In unserem Zusammenhang wichtig ist jedoch die Widmungsinschrift, die sich
außerdem noch auf dem Erdglobus befindet. In einem eleganten, mit dem Wappen
des Klosters und des Abtes geschmückten Rahmen ist zu lesen: Globus ter-
restris sub gratiosis auspiciis Reverendissimi ac Amplissimi Domini Domini Phi-
lippi Jacobi Monasterii S.Petri in Sil. nig. Abbatis delineatus a P. Landelino Bie-
heler ibidem Professo Capitulari Anno MDCCLXXXIV". Danach ist der Erdglobus
unter der Regierung des St. Peterer Abtes Philipp Jakob Steyrer von
P.Landelin Bieheler, einem Mönch dieses Klosters, im Jahr 1784 gezeichnet44
worden.

Auch der Himmelsglobus weist eine Widmungsinschrift in ähnlich schönem
Rahmen auf, die Aufschluß über seine Entstehung gibt und in einem Chrono-

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