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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
101.1982
Seite: 252
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1982/0254
amts vom 10. Juni 1812 an das Landamt, „kam vor 20 Jahren mit dem übrigen
Kirchengeräthe aus der hl. Geistspitalkirche in Freyburg bey der Gründung dieser
Pfarrey nach Horben. Da sie schon alt und abgenutzt war, so erforderte sie eine
stette Reparatur, welche aus der für die Kirche aus dem Religionsfond bestimmten
Summe per 54 fl bestritten wurde. Erst vor ungefähr 4 Jahren wurden 24 fl
zu diesem Zwecke verwendet; und doch würde das schlechte Werk gegenwärtig
schon wieder neue große Ausgaben nöthig machen.'* Und am 4. August 1812 berichtete
Pfarrer Zimmermann an das besagte Landamt: „Da durch die gewünschte
Stiftung einer neuen Orgel für die hiesige Pfarrkirche die alte kleine entbehrlich
wird, und die Pfarrgemeinde Todtnauberg dieselbe um 50 fl an sich zu kaufen
gesinnt ist, so wird durch Anlegung dieses Kapitals per 50 fl für den Unterhalt
der neuen Orgel gesorgt werden.''

Unterm 4. September 1812 Nr. 7971 genehmigte das Ministerium des Innern in
Karlsruhe diesen Verwendungszweck.

Nicht lange diente das Örgelchen in Todtnauberg dem Gottesdienst. Im Jahre
1825 wurde dort nach Vorarbeiten von Xaver Bernauer durch Orgelbauer Schaxel
eine neue einmanualige Orgel aufgestellt. Dabei wurde nur noch das Register
Bourdon 8' der früheren Orgel mitverwendet. Orgelmacher Bernauer mußte das
neue Werk begutachten und meinte: „Das Register Bourdon sind [!] von der
alten Orgel dazu verwendet worden, die Hälfte gedeckt und die Hälfte von diesen
offen, wo in keinem Bourdon 8 Fuß offene Pfeiffen sich befinden dörfen."

Zusätzlich urteilte Chorregent Anton Weyland aus Freiburg am 25. Juli 1825:
„Im Bourdon, oder Coppel, stehn statt neue, alte schlechte Pfeiffen, die Hälfte
gedeckt und die übrigen offen; dies kömmt mir vor wie ein Kleid von zwey verschiedenen
Stoffen und Farben.''

Es ist anzunehmen, daß Orgelbauer Bernauer hierauf die alten Pfeifen im
Bourdon durch neue ersetzte. Damit entschwindet die Orgel der ehemaligen Heiliggeistspitalkirche
in Freiburg unserem Gesichtskreis.

Die Schuble Orgel von 1812 und ihr Stifter

Der Bau einer neuen, einmanualigen Orgel mit Pedal wurde im Jahre 1812 durch
die erwähnte Stiftung des Bauern Joseph Steyert aus Horben ermöglicht. Der einleitende
Bericht des Pfarramts Horben vom 3. Februar 1812 an das Zweite Landamt
in Freiburg hat folgenden Wortlaut:

„Joseph Steyert, ein vermöglicher Bauer in hießiger Gemeinde, durch den erst
kürzlich erfolgten Todfall seiner 2 Söhne veranlaßt, ist Willens, zwey fromme
Stiftungen zum Besten der Pfarrkirche und der armen Schulkinder zu machen.

Zum Besten der hießigen Kirche will derselbe eine neue Orgel per 620 fl machen
lassen. Da der Unterzogene schon vorläufig mit dem Orgelmacher Nikolaus
Schuble in Freyburg wegen der Erbauung einer neuen Orgel sprach, so nimmt
derselbe sich die Freyheit, einen kurzen Entwurf darüber gehorsamst vorzulegen.
Zum Besten der armen Schulkinder, um diesen die nöthigen Schulbücher, Papier,
Federn etc. anzuschaffen, will Joseph Steyert ein Stück Acker, 240 fl im Werthe,
das jährl. 12 fl Zins trägt, für beständig abtreten.

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