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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
101.1982
Seite: 257
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Daneben stiftete sie noch 200 fl für die Schule und 100 fl für ein Seelenamt in
der Pfarrkirche zu Horben.

Vor Beurkundung der Schenkungsurkunde bemerkte die Schenkgeberin, „daß
sie die ... gemachten Schenkungen im Betrag von 400 Gulden bei Joseph Rees,
dem Käufer ihrer Mühle, an dem schuldigen Mühlkaufschilling anweise, und auf
diese Art gleich itzt schon in das Eigenthum, jedoch mit Nuznießungsvorbehalt
einsetze ..."

Diese Schenkungsurkunde wurde mit folgendem Text im Regierungsblatt von
1826 auf Seite 2 veröffentlicht:

,,Die Joseph Steyert'sche Wittwe von Horben hat zum Besten der armen
Schulkinder 200 fl und zum Unterhalt der Orgel in der Pfarrkirche zu Horben
100 fl Kapital vermacht. Sämmtliche diese Stiftungen werden unter Ertheilung
der Staatsgenehmigung in dankbarer Anerkennung hiermit öffentlicht bekannt
gemacht. Carlsruhe den 10. Jenner 1826."

Heute müßte man für eine gleichartige Orgel ca. 120 000 DM anlegen. Dies
macht die Hochherzigkeit des Spenders Joseph Steyert besonders deutlich.

Das weitere Schicksal der Schuble-Orgel

Im Jahre 1834 wurde die Orgel von Blasius Schaxel (geb. 1765 in Fraize, seit
1792 in Herbolzheim/Brsg. wohnhaft, gest. am 2. Januar 1843 ebenda) gereinigt
und neu intoniert. Außerdem wurden von ihm drei Blasbälge repariert. Der
Accord vom 8. August 1834 (Accordsumme 28 fl) ist zwischen dem Pfarramte
und dem Gemeinderat in Horben sowie Orgelbauer Schaxel abgeschlossen.
Kreisorgelbau-Inspektor Joseph Baader junior (gest. 1844 in Freiburg) nahm die
geleisteten Arbeiten am 14. August 1834 ab.

Am 20. Juli 1855 wird in einem gemeinsamen Schreiben des Gemeinderats und
des Stiftungsvorstands von Horben an die Großherzogliche Regierung des Oberrheinkreises
über den Zustand der Orgel berichtet:

,,Die hiesige Kirchenorgel ist dermaßen in einem üblen Zustand, daß solche
ohne gänzliche Störung nicht mehr gespielt werden kann. Nach dem Gutachten
und genaueste Einsicht von mehreren Sachverständigen, des Herrn Dompräben-
dar Lumpp zu Freyburg, der Orgelbauer Risch und Hergelet, würden bei längerem
Zuwarten nicht nur viel bedeutendere Kosten verursacht, sondern das Orgelwerk
förmlich in vollständigen Zerfall gerathen, somit die Wiederherstellung derselben
später unmöglich werden."

Den Zuschlag zu dieser umfassenden Reparatur erhielt Orgelbauer Leo Risch
(1823—1856) aus Hugstetten um den Betrag von 174 fl 30 kr. Die Regierung des
Oberrheinkreises genehmigte mit Schreiben vom 25. September 1855 diese Maßnahme
und stimmte zu, daß ,,die in der Fondskasse nicht paraten Mittel ... aus
der Gemeindekasse unverzinslich vorgeschoßen werden'4. In diesem Zusammenhang
dürfte die Orgel um ein Register (Fugura 8') erweitert worden sein. Schaxel
beschrieb die Orgel 1834 nämlich noch mit neun Registern, während der Kostenvoranschlag
des Freiburger Orgelbauers Fridolin Merklin (1821—1900) vom

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