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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
101.1982
Seite: 265
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1982/0267
1810 als Hornist Mitbegründer der Musikkapelle St. Peter.16 Matthias Weber erlernte
den Beruf eines Steinhauers und arbeitete zunächst unter der Regie seines
Vaters, des Baumeisters.

Da das alte Holzkreuz auf dem Gottesacker abgefault war, schloß Abt Speckle
am 12. Juni 1815 mit dem Baumeister Johann Weber, dessen Sohn Mathias
Weber ein ziemlich guter Steinhauer ist", einen Akkord über ein Sandsteinkreuz,
das mit Postament 14 Schuh hoch sein sollte und Anfang Oktober aufgerichtet
wurde.17 Für die Steinhauerarbeit und die Errichtung wurden 15 Louisdor oder
165 fl vereinbart.18 Das Steinkreuz zeigt am Postament ein Relief, das in Anspielung
auf die Klosteraufhebung die Teilung der Kleider Jesu darstellt. Es enthält
neben Bibeltexten die Inschrift: Zum Andenken errichtet von den vertriebenen
Ignaz, Abt, und Capitel 1815. Der Abt vermerkt in seinem Tagebuch, daß das
Kreuz nun leider das Grabmal des Klosters St. Peter sei.

Als mutmaßliche Steinhauerarbeiten von Matthias Weber sind die beiden
Gedenksteine neben diesem Steinkreuz zu nennen, die zusammen ein eindrucksvolles
Gesamtbild ergeben. Das eine, reich verzierte Grabmal erinnert an P. Placidus
Schick (1770—1814), den ersten Pfarrer von St. Peter, ein eifriger, reformfreudiger
Seelsorger, der als Opfer der Typhusseuche starb. Auf der anderen Seite
des Steinkreuzes steht das Grabmal für den Vikar P. Ferdinand Sonnenholzer
(1782—1814), der ebenfalls an Typhus ,,als Opfer seines Berufes und seiner
Nächstenliebe" im Alter von 31 Jahren starb.19

Als weitere Arbeit kann Matthias Weber die dreiteilige Grabplatte an der südlichen
Friedhofsmauer in St. Peter zugeordnet werden. Sie erinnert an vier im
Jahre 1816 verstorbene Familienangehörige des damaligen Leiters des Bezirksamtes
St. Peter, Franz Alois Leo.20 Leider ist heute die Inschrift an diesem für
die Dorfgeschichte wichtigen Dokument kaum noch lesbar.

Ein urkundlich gesichertes Werk Matthias Webers ist eine Grabplatte auf dem
Friedhof in St. Ulrich. Zum Gedenken an zwei in dieser früheren Klosterpfarrei
verstorbene Patres ließ Abt Speckle diese Grabplatte mit Inschrift, gekrönt mit
dem Klosterwappen, anbringen.21 Im Akkord vom Oktober 1816 verpflichtete
sich Matthias Weber, für 33 fl den Stein anzuschaffen, die Arbeit zu verfertigen
und das Meißeln in die Mauer mit nötiger Beihilfe einiger Personen zu besorgen.22

Als weitere mutmaßliche Werke Matthias Webers kommen auf dem Friedhof
in Waldau, einer früheren Klosterpfarrei von St. Peter, zwei Grabplatten in
Frage, die in die Südseite der Pfarrkirche eingelassen sind und große Ähnlichkeit
mit den beiden Grabsteinen in St. Peter aufweisen. In Waldau erinnert das eine
Grabmal an den Pfarrer P. Benedikt Unger (1777—1814), das andere an Pfarrer
P. Ulrich Rombach (1783—1820), beide ehemals Mönche des Klosters St. Peter.
Da P. Ulrich Rombach der Gründer und erste Dirigent der Musikkapelle St. Peter
war, zeigt das sicher von seinem Musikfreund Matthias Weber geschaffene, reich
verzierte Grabmal außer den Symbolen des priesterliehen Amtes, nämlich Kelch,
Patene und Birett, auch zwei Musikinstrumente.23

Aufgrund der Stilmerkmale sind auch der Gedenkstein von 1817 für P. Beatus
Schumacher, den letzten St. Gallischen Statthalter zu Ebringen, in der Vorhalle
des Alten Friedhofs in Freiburg, zwischen den ,,beeden st. petrischen Nischen"24

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