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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
101.1982
Seite: 300
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1982/0302
Im Stil der frühen Renaissance

Der Raum erwecke den Eindruck einer Zunftstube vergangener Jahrhunderte,
schrieb eine Freiburger Zeitung,2 und so hatten es die drei Gaubrüder gewollt, die
um die Jahreswende 1878/79 ,,als Leiter in der Angelegenheit der herzustellenden
Vereinsstube" gewählt wurden: der Kunstmaler Fritz Geiges, der Kaufmann Carl
von Gagg und der Architekt Leopold Geiger.3 Im Stil des frühen 16. Jahrhunderts
als einer Blütezeit von Kunst und Handwerk sahen sie die rechte Entsprechung zu
ihren Zielen, Geschichte, Kunst und Naturschönheiten der näheren Umgebung
kennenzulernen und zu pflegen.

Für rund 4000 Mark wurde die Stube im Lauf des Jahres 1879 ausgestaltet.4
Den größten Teil der Summe brachte der Verein dadurch auf, daß er bei seinen
Mitgliedern unverzinsliche Darlehen aufnahm.5 Der Lithograph Wächter hatte
hierzu aufwendig in Rot und Gold gestaltete Anteilscheine entworfen. 25 Jahre
später waren die Kleinkredite zurückgezahlt, die Reihenfolge hatte das Los bestimmt
. Daß der Preis so niedrig gehalten werden konnte, lag daran, daß die

So sahen die Anteilscheine oder Schuldbrief lein* * aus, die der Lithograph Wächter 1879 entwarf.

wichtigsten Arbeiten von Mitgliedern unentgeltlich geleistet wurden. Im Eingang
zum sogenannten Gewölblin über der Durchreiche aus dem Vor- oder Schank-
raum wurde ihnen durch eine Inschrift in Urkundenmanier ein Denkmal gesetzt:6
Von Fritz Geiges stammten Riß und Visierung, Leopold Geiger hatte die Bauleitung
, Carl von Gagg oblag die finanzielle Kalkulation. Als Dekorationsmaler
wirkten Wilhelm Weber und Heinrich Jantzen. Nach Entwürfen von Fritz Geiges
stellten Heinrich Heimle, Albert Merzweiler und Maximilian Häberle die farbigen
Fenster her. Der Spenglermeister Leonhard Schmidt fertigte Ventilatoren an.
Rudi Lembke und Heinrich Dengler lieferten Bildhauer arbeiten. Julius Krauß
brannte die Fliesen für das Gewölblin. (Der Hauptraum erhielt einen Holzboden
mit Kasettenmuster.) Der Schlosser Philipp Jung arbeitete die Beschläge für den
Schrank mit dem burgartigen Aufsatz. Der Glaser Veit machte das Schenken-

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