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liehe und künstlerische Nachlaß in der Staatlichen Graphischen Sammlung in
München verwahrt,7 gab sich Hermann Obrist freilich differenzierter und vermittelter
. Hier apostrophierte er auch die arabische, indische, sogar die gotische
Architektur als seinem Streben wesensverwandt und ebenso, wie er es in seinem
eigenen Schaffen suchte, auf spirituelle Grundlagen orientiert.8
In der Charakterisierung der Skulpturen und Zeichnungen Obrists steht in der
Regel deren Verwandtschaft zu organischen und kristallinen Naturformen im
Vordergrund. Gegenüber diesem programmatischen Rekurs auf eine der Natur
und nicht der Tradition der Kunst verpflichteten Formenwelt vermag das im folgenden
besprochene Werk einen differenzierenden Akzent beizufügen. Freilich:
damit ist nicht etwa eine historistische Grundlage im Schaffen Obrists angesprochen
, sondern vielmehr aufgezeigt, wie frei ein Künstler des Jugendstils über die
ästhetischen Formen der Vergangenheit zu verfügen vermochte.
Abb. 1 Hermann Obrist, umgearbeitete Verwendung des Grabmals Toporski im heutigen Zustand.
Freiburg/Br., Hauptfriedhof.
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