Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
101.1982
Seite: 343
(PDF, 45 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1982/0345
unter Aussparung der Grauzonen, des politischen Alltags und der konfliktgeladenen
Momente der großherzoglichen Zeit, wie es der heiteren Konzeption des Buches entspricht.
„Ein literarischer Spaziergang vom Main zum See" läßt daran anschließend die bedeutendsten
Orte und Landschaften Badens Revue passieren. Es ist der gewichtigste und interessanteste
Teil des Ganzen (S. 46—139). Aus zahlreichen Einzelstimmen ergibt sich als
Summe ein Einblick in die Eigenart des badischen Landes. Es versteht sich heute fast von
selbst, daß ein Buch wie das vorliegende — auf die Kapitel „Volkslieder und Kinderreime"
und „Trachtenputz und Narrenhäs" sei wenigstens hingewiesen — neben dem geistigen
auch das leibliche Wohl gebührend ins Auge faßt. Das Besondere in diesem Fall ist, daß
übers Essen und Trinken nicht nur geplaudert, sondern konkrete Informationen zur Selbsthilfe
, sprich Kochrezepte, mitgeteilt werden. Geist und Gaumen kommen also gleichermaßen
auf ihre Kosten. Hans Schadek

Maximilian von Ring: Malerische Ansichten der Ritterburgen des Großherzogtums Baden.
1829. Nachdruck mit einer Einleitung von Max Schefold, Verlag Weidlich Frankfurt a. M.
1980. 15 S. und 54 Tafeln im Großformat.

Das große badische Burgenwerk des Straßburger Archäologen und Zeichners Maximilian
von Ring, das 1829 erschien, ist das charakteristische Produkt einer Zeit und einer Forschergeneration
, die mit einer heute kaum noch nachvollziehbaren Begeisterung ihre ganze
Energie darauf gewandt hat, die Denkmäler der vaterländischen Vergangenheit aufzuspüren
und vor dem endgültigen Untergang zu bewahren. Dabei wurde auch den Burgen als
Zeugen des deutschen Mittelalters, der vaterländischen „Antike", hohe Aufmerksamkeit
geschenkt. Es scheint im übrigen zeittypisch zu sein, daß sich Ring später ganz mit Ausgrabungen
, vor allem der Keltengräber seiner elsässischen Heimat, beschäftigt hat. Er erinnert
in dieser Hinsicht jedenfalls sehr an einen nicht weitab wirkenden Zeitgenossen, den Frei
burger Historiker und Keltomanen Heinrich Schreiber. Rings klassisches Burgenbuch, das
im Original kaum noch greifbar ist, wird durch den Nachdruck wieder der Öffentlichkeit
zugänglich gemacht — innerhalb der Vielzahl unnötiger Reprints, die heute auf den Markt
kommen, eine bemerkenswerte Ausnahme. Denn Rings Ansichten der badischen Burgen
von Heidelberg im Norden bis hinunter zum Bodensee bereiten nicht nur ästhetisches Vergnügen
, sie haben, da der Verfall der Objekte seit 1829 naturgemäß vielfach fortgeschritten
ist, mittlerweile baugeschichtlichen Wert. Ring hat, wie Max Schefold in seiner Einleitung
der Neuausgabe ausführt, wirklichkeitsgetreu und topografisch zuverlässig gezeichnet. Er
hielt sich im wesentlichen an schlichte Sachlichkeit, vermied Überhöhungen und Übersteigerungen
. Die Burgen stehen nicht isoliert, sind eingebettet in die Landschaft. Den Zusam
menklang von Burg und Stadt oder Dorf wollte Ring zeigen. Er vermied die historische
Staffage, die Zitate aus der vaterländischen Geschichte mit ihren Rittern in altdeutscher
Tracht. Er begnügte sich mit ländlichen Szenen, wie sie dem wandernden Maler, der oft in
den abgelegensten Gegenden und weltverlassenen Tälern seine Motive aufstöberte, immer
wieder begegnet sind. Rings Burgenbuch sollte der erste Band einer Reihe sein, innerhalb
der weitere Burgenwerke aus deutschen Landschaften vorgesehen waren. Ring hatte bereits
die Burgen Württembergs in Angriff genommen, doch blieb das Vorhaben schließlich
stecken, vielleicht ein Opfer seiner immer stärker hervortretenden „Keltomanie".

Hans Schadek

Gerd R. Ueberschär/Wolfram Wette: Bomben und Legenden. Die schrittweise Aufklärung
des Luftangriffs auf Freiburg am 10. Mai 1940. Ein dokumentarischer Bericht, Rombach
Verlag Freiburg i. Br. 1981. 210 S., Faksimiles und Abb.

Der Luftangriff auf Freiburg am 10. Mai 1940 und seine literarische Behandlung liefert
ein Musterbeispiel für die Zählebigkeit von Geschichtslegenden und für das schwierige Ge-

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