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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
102.1983
Seite: 14
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1983/0016
Damit konnte die Stadt die Rechtshoheit über ihre südlichen Vororte endlich
in ihrer Hand vereinigen, obgleich sie sich stets bemühte, der besonderen Stellung
des verpfändeten Dorfes Adelhausen Rechnung zu tragen, indem sie getrennte
Dorfgerichte für Wiehre und Alt-Adelhausen einerseits und für das
Dorf Adelhausen andererseits besetzte und bestellte.25
c) 1457 Kauf des Dinghofs und des Dorfs zu Herdern von der Freiburger Deutsch-
ordenskommende um 2550 fl. Dieser Kauf zog Rechtsschwierigkeiten nach
sich, denn das Obereigentum lag bei den Grafen von Fürstenberg, die behaupteten
, der Orden hätte das Lehen ohne ihre Einwilligung übernommen. Obgleich
Herdern bei der Stadt blieb, entbrannte Anfang der 1460er Jahre ein
bitterer Rechtsstreit zwischen den Einwohnern und dem Rat, dem sie verschiedene
Eingriffe in ihr altes Dorfrecht vorwarfen. Erst 1538 gelang es Freiburg,
das Obereigentum von Fürstenberg um 575 fl zu erkaufen; damit wurde endlich
der Weg frei, Herdern als gleichberechtigten Vorort in die Stadt einzugliedern
.26

2. Der Erwerb von Dörfern außerhalb des unmittelbaren Stadtgebiets. Hierzu
sind zuzurechnen:

a) 1381 Betzenhausen um 18 Mark Silber (etwa 135 fl). Das Dorf wurde nicht in
den Stadtverband aufgenommen, sondern blieb Teil des Landgebiets. Den Einwohnern
wurde das Bürgerrecht verwehrt, sie durften den städtischen Zünften
nicht beitreten. Sie wurden wie feudale Untertanen behandelt, mußten Frondienste
im Mooswald leisten und kamen nicht einmal in den Genuß von Zollvergünstigungen
.27

b) 1496 Erwerb der drei verpfändeten markgräflichen Dörfer Opfingen, Wolfenweiler
und Haslach von Beatrix von Munzingen um 2 900 fl, wovon nur 1 700 fl
ausbezahlt wurden; die restlichen 1 200 f 1 wurden in eine jährliche Gülte von
60 fl umgewandelt. Diese Dörfer aber blieben nicht lange bei der Stadt, denn
1503 wurde die Pfandschaft eingelöst, und damit kehrten die Dörfer an die
Markgrafschaft Baden zurück.28

c) 1543 kaufte Freiburg die Herrschaft Kirchhofen um HOOOfl von den Erben
von Hans Christoph von Hattstatt. Innerhalb von zwei Jahren verkaufte sie
die Stadt jedoch weiter an den kaiserlichen Hof rat Dr. Andreas Körnitz.29

d) 1582 erwarb Freiburg einen Herrschaftsanteil am Dorf Horben um 2 600fl
und baute seinen Besitz danach so aus, daß es Anfang des 18. Jahrhunderts
das gesamte Dorf unter seiner Grundherrschaft vereinigen konnte.30

e) Schließlich kaufte Freiburg 1587 das Dorf Lehen von den Erben der Herren
von Stadion um 24 000fl. Damit war der recht uneinheitliche Erwerb von
Dörfern, dessen Schwerpunkt eher im 16. Jahrhundert lag, zu Ende.31

3. Der Aufbau eines ländlichen Territoriums im Dreisamtal.

Zunächst ist auffallend, wie lange Freiburg zögerte, diesen angesichts seiner
prekären Lage doch naheliegenden Schritt zu tun. Die Zerstörung der Raubritterburgen
Birchiberg und im Dreisamtal Falkenstein, die die Stadt zwischen 1379
und 1391 vornahm32 (die wilde Schneeburg hatte man schon Anfang des 14. Jahrhunderts
zerstört und 1365 das Gelände erworben),33 wurde nicht als Ausgangs-

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