Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
102.1983
Seite: 46
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1983/0048
Selbst nach Husserls Tod blieben die Beziehungen Patockas zur Universität Freiburg
bestehen. So hielt er in der Zeit des ,,Prager Frühlings" an der Freiburger Universität
am 6. Februar 1968 einen Vortrag über „Die Tschechische Philosophie und
ihre gegenwärtige Phase", und ein zweiter Vortrag folgte am 11. Juni 1968.

Man könnte noch viele weitere Beispiele anführen, die von der Bedeutung Frei-
burgs für die Slawen in der Vergangenheit Zeugnis ablegen. In der Gegenwart beweisen
die Tätigkeit des jugoslawischen Konsulats in der Stadt, die regelmäßigen
russischen, ukrainischen, polnischen, kroatischen und tschechischen Gottesdienste,
der Sitz des slowakischen katholischen Bischofs im nahen Grunern und eine umfangreiche
Privatsammlung moderner tschechischer Malerei ebenso wie Hunderte,
ja vielleicht Tausende von in Freiburg mittlerweile beheimateten Angehörigen slawischer
Völker, daß das ,,Friburgum slavicum" eine Tatsache ist. Auch an der Universität
Freiburg gibt es unter den Professoren und den übrigen Lehrkräften Vertreter
slawischer Völker, und unter den Studenten finden sich gleichfalls seit Jahrzehnten
wieder viele Slawen.

Die Errichtung des Slavischen Seminars im Jahre 1962 zeigte ebenso wie die bald
darauf erfolgte Einrichtung einer „Abteilung für Osteuropäische Geschichte" im
Historischen Seminar (unter Professor Dr. Gottfried Schramm), daß auch Freiburg
und seine Universität großes Interesse an der slawischen Welt haben. Der Begründer
und langjährige Leiter des Slavischen Seminars, Professor Dr. Wilhelm Lettenbauer
, der auch jetzt noch in Forschung und Lehre aktiv ist, verkörpert dabei gleichsam
die ganze Spannweite der slawischen Sprach- und Geisteswelt. Er begann als
Lektor für Tschechisch und widmete der tschechischen Literatur gerade vor kurzem
wieder mit einer neuen Arbeit Aufmerksamkeit, er befaßte sich mit der polnischen
Romantik (u. a. gerade mit Krasinski) und südslawischen Themen, er schrieb nicht
zuletzt eine ,,Russische Literaturgeschichte4', und er führt auch gern russische Gäste
auf den Spuren Cvetaevas, Gor'kij oder auch eines techov durch Freiburg und
seine Umgebung. In den zwanzig Jahren der Tätigkeit des Slavischen Seminars wurden
— vor allem unter der Anleitung Professor Lettenbauers — zahlreiche Arbeiten
über die unterschiedlichsten slawischen Themen verfaßt, wobei auch nicht jene slawischen
Persönlichkeiten übergangen wurden, die mit ihrem Leben und Werk Freiburg
verbunden sind.

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