Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
102.1983
Seite: 65
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jähr auf den 25. Februar verschoben, und die darauffolgenden Tage des Heiligenkalenders
im Februar rücken ebenfalls um einen Tag weiter.
Unsere Woche mit sieben Tagen ist schon sehr alt und wurde vom Christentum
aus dem jüdischen Kalender übernommen. Sie wird seit über 2000 Jahren ohne
Unterbrechung durchgezählt. Während die Juden den Sabbat (Samstag) als Ruhetag
feiern, haben die Christen schon nach 200 n. Chr. den Sonntag als Feiertag
eingeführt, da dies der Tag der Auferstehung Christi ist.

Freiburger Kalender vor der gregorianischen Reform

Schon aus der Zeit vor der gregorianischen Reform haben wir in Freiburg Kalender
, oder nach damaligem Brauch besser gesagt Kaiendarien, die in Psaltern, Brevieren
und Antiphonaren zu finden sind.2

Ein aus Weißenau oder Salem stammendes Psalter aus dem 13. Jahrhundert
wird in der Universitätsbibliothek Freiburg verwahrt. Im Augustinermuseum finden
wir ein Psalter des Klosters Adelhausen mit der Abschrift eines nicht-dominikanischen
Heiligenkalenders. Ein Brevier des gleichen Klosters, um 1300 geschrieben
, enthält ebenfalls ein Kalendarium, ebenso ein Psalter aus der gleichen Zeit.
Ein in der Landesbibliothek verwahrtes Meßbuch des hiesigen Reuerinnenklosters
aus der Zeit um 1468 beinhaltet den unvollständigen Kalender der Diözese Konstanz
.

Das Freiburger Stadtarchiv besitzt weitere Kalender belege.3 Ein Antiphonar um
1480 und ein anderes des Klosters Adelhausen von 1483 enthalten solche Kalen-
darien. Aus dem 15. Jahrhundert stammen zwei weitere Antiphonare mit Kalen-
darien. Die ,,Margarita philosophica" des Kartäusers Gregor Reisch aus dem
Jahre 1503 z. B. enthält chronologische Teile.

Die Universitätsbibliothek Freiburg besitzt eine ganze Reihe weiterer Belege,
darunter vor allem Einblattdrucke, die meist nur das Kalendarium, erweitert um
Prognosen, enthalten. Bei all diesen Belegen läßt sich jedoch nicht immer genau
sagen, ob sie aus Freiburg stammen oder nur nach Freiburg kamen.

Stadtrechnungen als Kalenderbelege

Eine ganze Reihe von Belegen aus Stadtrechnungen und -Protokollen zeigten, daß
auch die Verwaltung der Stadt Kalender brauchte. So wird z. B. am 2. August
1567 einem „astronom", so er ein rath ein newe practica geschenkt", ein Geldbetrag
bewilligt. Einem Dr. Nicolaus Reinsperger gibt der Rat 1572, 1574 und
1576 Geld für seine Praktika, also einen Kalender. 1574 ist von einem ,,Luog ins
landt" die Rede, der für eine Praktic 6ß erhält. Möglicherweise ist es der Urban
Luginsland aus Basel.

1577 werden 4 Kalender dediziert, 1606 Herrn Langier Geld für einen Kalender
gegeben. Auch 1664 und 1671 werden Kalender gekauft. Dann aber scheint sich
die Verwaltung des Kalender kaufs entledigt zu haben. Den Beamten der Verwaltungsspitze
wird künftig ein „Calendergelt" bezahlt. Wenn aber einer, wie
1675 der Freiburger Drucker Hans Jacob Werlin, dem Rat einen Kalender
schenkte, dann erhielt er nach wie vor einen Geldbetrag als Gegengeschenk.4

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