Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
102.1983
Seite: 134
(PDF, 33 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1983/0136
Der eingangs zitierte Rechenschaftsbericht Martin Heideggers über sein Rektoratsjahr
, dessen einleitenden Sätze Veranlassung für die vorstehende Studie gaben,
enthält gravierende Vorwürfe an die Adresse der „in den seit Jahrzehnten ausgetretenen
Bahnen der Fakultätspolitik" sich bewegenden Universität, gipfelnd in dem
Satz: ,,Es war aber eindeutig klar geworden, daß Kreise der Universität, die gegen
alles, was nach Nationalsozialismus aussah, empört waren, sich nicht scheuten, mit
dem Ministerium und der es bestimmenden Gruppe zu konspirieren, um mich aus
dem Amt hinauszudrängen* *.50 Seine Rektoratsrede sei in den Wind gesprochen und
nach dem Tag der Rektoratsfeier vergessen gewesen. Dieses und anderes — vor allem
die von Martin Heidegger mitzuverantwortende Verfassungsveränderung vom
21. August 1933, die endgültig das Führerprinzip an den Universitäten Badens
brachte, wiederum ein badischer Alleingang — muß freilich gemessen werden an
dem, was der Rektor Martin Heidegger im Verwaltungsgang — vor allem bei Lehrstuhlbesetzungen
— schriftlich festgehalten hat — Aufgabe einer zweiten Studie.

ANMERKUNGEN

1 Martin Heidegger, Das Rektorat 1933/34. Tatsachen und Gedanken. Erstveröffentlichung einer
Niederschrift aus dem Jahre 1945. Hrsg. v. Hermann Heidegger. Frankfurt/Main 1983, 21. Der Her
ausgeber hat auf eine Kommentierung etwa anhand von Akten verzichtet, sieht man von einigen
einleitenden Sätzen ab.

2 Universitätsarchiv Freiburg (UAF) XVIII/2 14.

3 Johannes Vincke hat in seiner Studie „Joseph Sauer, 1872 1949" wenige Auszüge ,,Aus den Tage
büchern Joseph Sauers'* veröffentlicht in: Freiburger Professoren des 19. und 20. Jahrhunderts
(= Beiträge zur Freiburger Wissenschafts und Universitätsgeschichte, Heft 13. Freiburg i.Br. 1957),
119 ff.

Herrn Domkapitular Dr. Josef Sauer bin ich zu Dank verpflichtet, daß er mir die entsprechenden Teile
der Tagebücher seines Onkels es handelt sich um die Jahre 1932 1934 in vollem Umfang zur
Einsicht und Auswertung verfügbar gemacht hat. Zwar ist das Original vernichtet worden, doch ließ
Johannes Vincke in den 50er Jahren im Vorfeld der 500 Jahr Feier der Universität Freiburg maschi
nenschriftliche Kopien herstellen, die erhalten sind.

Joseph Sauer, Rektor der Freiburger Universität im akademischen Jahr 1932/33 bis zum 15. April
1933 und am 21. April 1933 zum Prorektor für das folgende Studienjahr gewählt, hatte kraft Amtes
eine Schlüsselstellung inne, besonders auch hinsichtlich eines hohen Informationsgrades. Überdies war
Sauer als international angesehener Wissenschaftler einer Spezialdisziplin in zahlreichen Wissen
schaftsgremien tätig, z. B. in der ,,Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft", weswegen er in
Kontakt mit der Berliner Ebene stand. Seine Tagebücher sind ungemein informativ. Soweit die Tage
bucheintragungen von Vincke publiziert sind, wird mit Vincke zitiert.

4 Vincke, 135.

5 Vgl. Hugo Ott, Das Land Baden im Dritten Reich, in: Badische Geschichte. Vom Großherzogtum bis
zur Gegenwart. Stuttgart 1979, 186 f.

6 Tagebucheintrag zum 12. März 1933. Die Reduzierung der gesamtpolitischen Situation im Deutschen
Reich auf diese beiden Alternativen war, gerade in katholischen Kreisen, weit verbreitet.

7 Zu Eugen Fehrle vgl. jetzt den sehr differenzierten Beitrag von Peter Assion in: Badische Biogra
phien. NF. Band 1, Stuttgart 1982.

8 Tagebucheintrag zwischen 12. und 18. März.

9 Tagebucheintrag zum 18. März.

134


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1983/0136