Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
102.1983
Seite: 150
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1983/0152
historisch wichtig seien. Zu den Bedeutendsten davon zählte Herrn von Rumohr
eine Madonna von Andrea di Luici von Assissi gen. Ingeno. Nach derselben Quelle
befanden sich bei Metzger auch kleine Bilder von einem Meister die dem Perigino
vorgeleuchtet haben müßten. Kein einziger der gemütvollen Maler des 15. Jahrhunderts
aber habe die hohe seelische Schönheit des Giovanni Angelico da Fiesole erreicht
. Eines der schönsten Werke dieses Meisters sei jenes in kleinen Figuren gemalte
Leben Jesu Christi, das nunmehr in der öffentlichen Kunstschule zu Florenz
aufbewahrt werde. Die Kupferstecher Giovanni Baptista Nocchi und Johann Metzger
hätten, so berichtete Herr von Rumohr, die Bekanntmachung dieses trefflichen
Werkes übernommen. Da ihnen die Erlaubnis erteilt worden sei, zunächst Durchzeichnungen
zu nehmen und die Platten nach den Originalen zu vollenden, hätten
die Kupferstiche genau die Größe der Gemälde. Die Subscriptionen für dieses
Unternehmen wurden im Studium Morghen, bei Metzger selbst in der Via Valfonda
(Nr. 4426) — er hatte also seine Wohnung wieder gewechselt — und bei allen auswärtigen
Kunst- und Buchhandlungen angenommen. Das ganze Werk sollte aus
12 Heften in je 3 Blättern bestehen. Ein anderes Mal, am 21. Januar 1824 — berichtete
Herr von Rumohr, die Kunsthandlung von Metzger habe einen bedeutenden
Zuwachs an Mitteln erhalten und ihre Unternehmungen auch auf den Kupferstichhandel
ausgedehnt. U. a. habe sie einen bedeutenden Teil der Platten Morghens, die
einzeln aufgezählt sind, darunter sein neuestes Blatt, gekauft. Er (Rumohr) werde in
der Folge Näheres über den Fortgang einer Unternehmung mitteilen, die ohne Zweifel
den italienischen und deutschen Kunsthandel in nähere Berührung bringen, mithin
der Kunst überhaupt förderlich sein werde. In demselben Verlag werde nächstens
die Madonna mit dem Kind, nach Raffael von Morghen gestochen, erscheinen
. In Schorns Kunstblatt vom 26. Januar 1824 wurde bekanntgegeben, Herr Metzger
nehme Subscription an auf 10 Kupfertafeln nach den Frescen der Bibliothek des
Domes von Siena, gezeichnet und gemalt von Raffael und Pinturichio. Preis jedes
Blattes samt Erklärungen 8 Pauli. Später werde noch der Stich von 3 anderen großen
Platten nach Dominico Beccafumi unternommen werden. Von den angekündigten
36 Darstellungen aus dem Leben Jesu von Fra Angelico sei das zweite Heft bereits
erschienen, der Stich von Nocchi. Im Jahre 1828 ersuchte der preußische Gesandte
in Rom, Geheimrat Bunsen, Herrn von Rumohr, bei Herrn Metzger in Florenz
ein Bild zu besichtigen und zu begutachten, das zum Ankauf für den König von
Preußen empfohlen worden war. Rumohr berichtete darüber, daß Metzger viele Gegenstände
besitze, die nach dem bisherigen System der Sammlung in Berlin erwünscht
wären. Bald darauf ging ihm vom Gesandten Bunsen die Meldung zu, der
König habe den Ankauf der Gemälde bei Metzger genehmigt. Er solle nun den Handel
abschließen. Aus dem Briefwechsel Friedr. Wilhelm IV. von Preußen mit Karl
Friedrich von Rumohr, veröffentl. im Jahrbuch der Kgl. Preuß. Kunstsammlungen,
Bd. 35, wo der auf Grund eines Memorials von Alexander von Humboldt der am
18. Juli 1828 abgeschlossene Kaufvertrag mit Metzger abgedruckt ist, erfahren wir,
um welche Gemälde (13 an der Zahl) es sich dabei gehandelt hat. Rumohr hatte versichert
, daß ihm die angebotene Sammlung lieber sei als die soeben vom König von
Bayern gekaufte Madonna di Tempi. Unter den gekauften Gemälden befand sich
nach einem Schreiben des Gesandten Bunsen an Friedrich Wilhelm IV. ein höchst

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