Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
102.1983
Seite: 160
(PDF, 33 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1983/0162
,,(Johann) Joseph Meisburger (geb. 1745 Bizau, 11813 Freiburg) sorgte mit seinen
ausgezeichneten Stuckarbeiten für die frühklassizistischen Decken-, Brüstungsund
Wanddekorationen, die dem Innenraum der Kirche (von Haslach) die charakteristische
Note aufprägten. Seit 1777 in Freiburg ansässig, versucht sich Meisburger
nicht nur als erfolgreicher Stukkator, Gipsmarmoraltarbauer und Vergolder, sondern
auch als Baumeister. Die aus der Freiburger Kartause 1784 nach Haslach übernommenen
Seitenaltäre und das Projekt des Jahres 1784 für einen Haslacher Schulhausneubau
zeigten auch hier die Vielseitigkeit des Freiburger Meisters. Daß sich
Meisburger ab und zu der Hilfe von Bildhauern bediente, beweisen die drei Engelsköpfchen
im zentralen Bildfeld des Haslacher Langhauses, die in ihrer Eigenart
typische Arbeiten des Bildhauers Hörr sind. Joseph Hörr (1732 bis 1785), der Freiburger
Universitätsbürger, schuf Werke von stiller Schönheit, voll Würde und Eleganz
; er war der Hauptvertreter des frühen Klassizismus im Breisgau. Die Zusammenarbeit
mit Meisburger läßt sich auch an den Engelskindern des Hochaltaraufbaus
in der St. Peterskirche von Endingen am Kaiserstuhl ablesen. Ein sonst unbekannter
Stukkator, Anton Dorer, kann 1783 als weiterer Mitarbeiter Meisburgers in
Haslach festgestellt werden." „Stilistisch stimmen die Stukkaturen J. Meisburgers
— oft bis in Einzelheiten hinein — mit jenen überein, die in der St. Peterskirche von
Endingen am Kaiser stuhl zu finden sind. Dies gilt auch für die Brüstungsdekorationen
der Orgelempore mit Musikinstrumenten, Palmwedeln, Lorbeerzweigen,
Cäcilia- und König David-Medaillons. Meisburger und seine Mitarbeiter hatten von
der spritzigen Lebhaftigkeit des Rokoko Abschied genommen; ihre Arbeiten spiegeln
Feierlichkeit und zarte Anmut (Blütengirlanden, Blumenumkränzungen, Zopfgehänge
) des frühen Klassizismus wider." 14

Inzwischen (1982) ist von Hermann Brommer eine weitere Arbeit vorgelegt worden
mit dem Titel: „Bauleute und Künstler am Ettenheimer Kirchenbau des
18. Jahrh." 15 Darin würdigt er die Arbeit des Stukkators Johann Joseph Meisburger
(Meißburger, Meusburger) am Chorraum der Ettenheimer Kirche: „Joseph
Meisburger (Meißburger, Meusburger) folgte dem Ruf der Abtei Ettenheimmünster
und stuckierte 1777 den Chorraum der Ettenheimer Stadtpfarrkirche. Nach Resignation
und Tod des Abtes Augustin Dornblueth (| 26. Okt. 1775) hatte dessen Nachfolger
, Abt Landelin Fluem (1774—1793), den Auftrag erteilt, die Ausgestaltung
des Chorraums fertig zu stellen.16 Am 29. Juni 1777 begannen die Arbeiten. Auf
einem kunstreich erstellten, in mehr als 20 Seilen hängenden Gerüst führte Joseph
Meisburger sein Werk aus. Der Stokkator ist ein Burger aus Freiburg, sonsten ein
Tiroler von Geburt, Die Stockatorarbeit ist illuminiert als Perlefarb, das Flache
oder Glatte weiß,11 Mit seiner Herkunftsangabe trug Stadtchronist Machleid entscheidend
zur Identifizierung des Ettenheimer Chorraumstukkateurs bei. Möglicherweise
beschäftigte Abt Fluem den Meister aus Freiburg gleichzeitig auch bei
der 1777 erfolgten Auszierung mit Stuckdekor an Hauptportal und Taufkapelle der
Abteikirche Ettenheimmünster.''*18 ...

Die Verpflichtung nach Euenheim läßt erkennen, daß er im Chor der St. Bartholomäuskirche
sein erstes selbständiges Werk zu vollbringen hatte. Weil mit der Frei-
burgerin Elisabeth Horber jung verheiratet (26. April 1777), muß Meisburger sich
schon vorher eine gewisse Zeit als Geselle in Freiburg aufgehalten und ohne Unter-

160


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1983/0162