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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
102.1983
Seite: 169
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1983/0171
Tochter, Katharina, verheiratet mit dem Wachszieher und Zunftmeister Ferdinand
Erggelet, wohnte am südlichen Münsterplatz im Haus „Zum Lichtstock" 295/12
(neben dem erzbischöfl. Palais). Wieder ein paar Schritte entfernt, hatte der jüngste
Sohn, der Seifensieder Dominik Meißburger, Urgroßvater des Verfassers, Haus,
Hof und Stallung im Haus ,,Zum Hennenberg*', Nr.267/Roßgasse 6, spätere Rathausgasse
Nr. 6.60

Auch die nachfolgenden Generationen besaßen Häuser in der Stadtmitte. Nicht
weit vom Münsterplatz entfernt ist die Heimat der Mutter des Verfassers, Tochter
des ,,Kohlerbecks", des Bäckermeisters Karl Kohler (1840—1912) in Oberlinden
Nr. 4, im Haus ,,Zur Stechpalme". Von ihm und seinem Sohn Karl (1871—1951)
sagt Franz Schneller:61 „Die Freiburger braucht man nur an den alten Klingele, den
Kohlerbeck oder Viktor Wagner erinnern, das ist für sie Oberlinden." Unvergessen,
wie er, der Kohlerbeck, im Verein mit den anderen Oberlindenern den Brunnen für
Fronleichnam schmückte und ganze Szenen aus dem Leben Jesu in lebensgroßen
Figurengruppen darstellte. Hermann Eris Busse, der eine Zeitlang beim Kohlerbeck
wohnte, setzte ihm in dem Roman Hans Fram mit dem Bäckermeister Rockstroh ein
bleibendes Denkmal.62

Lag die Heimat der Mutter des Verfassers im Schatten des Schwabentors, so war
das Haus seines Großvaters, (Julius) Hermann Meißburger und später seines Vaters,
Hermann (Joseph) Meißburger, überragt vom Martinstor (Niemenstr. 8, Haus
„Zum Löwenkönig"). Beide Tore waren damals noch niedriger, wuchtiger und
wurden erst um die Jahrhundertwende, in der wilhelminischen Zeit, aufgestockt,
das Schwabentor nach dem Zweiten Weltkrieg wieder verkürzt.

Doch zurück zu Johann Joseph Meisburger und seiner großen Familie. Dem vielfachen
Brauche der damaligen Zeit folgend, erhielt der älteste Sohn den Vornamen
seines Vaters und Großvaters: „Joseph". Das zweite Kind, ein Mädchen, den Vornamen
der Mutter und Großmutter (mütterl.): „Elisabeth". Ebenso bekam die
zweite Tochter den Namen der Großmutter (väterl.): „Catharina".

Die wohl bedeutendste Rolle der Kinder des Joh. Joseph Meisburger spielte der
spätere Domkustos und Münsterfabrikprokurator Johann Michael Meißburger.63
Er wurde am 24. September 1782 geboren, erhielt am 22. September 1806 die Priesterweihe
, wurde 1827 Domkustos und starb am 10. März 1854. Sein Grab ist ebenfalls
erhalten und liegt an der Nordmauer des Alten Friedhofs. Das neugotische
Grabmal zeigt den Namenspatron, den Erzengel Michael. Auf seinem Grab befindet
sich auch der kleine Grabstein seiner Mutter Elisabeth, geb. Horber.64 Seine Wohnung
in Freiburg wurde bereits genannt.65 Zuvor war er Pfarrer in Hugstetten. Mit
Ausnahme seiner Schwester Elisabeth traute er alle seine Geschwister, taufte ihre
Kinder, übernahm zahlreiche Patenschaften in der Familie und half ihnen mit Rat
und Tat. Als er am 10. März 1854 starb, wurde er unter Begleitung der gesamten
Domgeistlichkeit... von Domkapitular, Münsterpfarr-Rektor Johann Bapt. Orbin
[dem späteren Erzbischof) am 12. März 1854 auf dem Alten Friedhof beigesetzt.66 In
den Händen des Verfassers befindet sich ein Brief des damaligen Generalvikars und
späteren Erzbischofs Hermann von Vicary vom 20. Oktober 1835 an den Domkustos
und Kammerer Joh. Michael Meißburger. Er ist vermutlich eine Antwort auf
ein Rücktrittsgesuch. (Vgl. Anlage 1).

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