Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
102.1983
Seite: 186
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1983/0188
vom 17. September 1849 heißt es u. a.: ,,... wird eine Sammlung der sämmtlichen
Stiftungs-Urkunden, mittelst welcher der verstorbene ... Philipp Merian ... seine
hochherzigen, überaus reichen und innigen Gaben der hiesigen Stadt zugewendet
hat, der Oeffentlichkeit übergeben ... hierdurch werden die Leser in den Stand gesetzt
, von dem edlen Wirken dieses großen Wohlthäters von Freiburg vollständige
Kenntniß zu erhalten ..., gezeichnet von Joseph Riegel, Stadtdirektor ..., Joh.
Bapt. Orbin, Domkapitular ..., Joseph v. Rotteck, Bürgermeister, Joseph Heberling
, Dekan und Stadtpfarrer zu St. Martin, Michael Haller, Gemeinderath, Joseph
Mentele, Gemeinderath, Heinrich Kapferer IL, Handelsmann." Es folgt ein ,,Vorwort
zur zweiten Auflage": ,,... hat man beschlossen, eine zweite [Auflage] erscheinen
zu lassen, um unter den Bewohnern der emporblühenden und immer mehr
sich entwickelnden Stadt Freiburg das Andenken an das segensreiche Wirken eines
ihrer größten Stifter und Wohlthäter auch fernerhin lebendig zu erhalten ..., hierfür
zeichnen u. a. Otto Winterer, Oberbürgermeister, ... Adolf Kapferer, Stadtrath
. Kaufmann, ... Josef Vögele, Privat, Josef Vögtle, Baumeister; Der Stiftungssekretär
: Franz Keim; Die Verwaltung: J. Schlager.1 *

Die Würdigung Merians umfaßt sechs Druckseiten. Wir entnehmen ihr einige zusätzliche
Daten und Angaben: Seine Eltern waren Handelsmann Samuel Merian und
Susanne Merian, geborene Frei zu Basel ... „Um sich wissenschaftlich auszubilden
, besuchte er zuerst kürzere Zeit die Universität hier in Freiburg; alsdann begab
er sich nach Freiberg in Sachsen, woselbst er mehrere Jahre dem Studium des Bergbaues
und Hüttenwesens oblag [Verwandte von ihm waren Hüttenwerksbesitzer].
Nach beendeten Studien unternahm er seiner weiteren Ausbildung wegen größere
Reisen sowohl in als außer Deutschland. Er kam insbesondere auch nach Paris.
Dort verweilte er gerade zur Zeit der ersten Revolution ... Merian hatte, als der
Sohn sehr reicher Eltern, bedeutende Geldmittel zur Verfügung ... Als er jedoch in
Folge einer Erkrankung alles Fremden überlassen mußte und von allerlei ungünstigen
Zwischenfällen betroffen wurde, kam er endlich so weit, daß er sozusagen sein
ganzes Vermögen einbüßte, und, wie er selbst sich öfters äußerte, wegen Mangel an
Geld nach Hause zurückkehren mußte. Seine Eltern übergaben ihm jetzt wieder
einen weiteren Betriebsfond, den er zu dem Betriebe eines Eisenwerks in Wehr verwendete
, und zwar mit solchem Erfolge, daß er, wenn ihm auch später noch einige
beträchtliche Erbschaften zufielen, sich doch durch vortheilhafte Geschäftsunternehmungen
, also durch eigene Arbeit, den größten Theil seines großen Vermögens
erwarb. — Im Jahre 1818 gab er diese Geschäftstätigkeit auf und wählte sich die hiesige
Stadt zum bleibenden Wohnort. [Seine Schwester Maragarete war mit einem
Kanzleirat v. Gillmann in Freiburg verheiratet.] Er zeigte bald einen äußerst regen
Eifer für alle hiesigen öffentlichen Anstalten, insbesondere für die milden Stiftungen
, und sein Wohlthätigkeitssinn gab sich nicht nur durch reichliche Unterstützungen
von Privaten kund, sondern er wendete auch nach und nach den hiesigen Stiftungen
sehr große Summen zu, und rief überdies neue Stiftungen ins Leben ..
u. a. ,,erkaufte er für das hiesige Waisenhaus das frühere Museumsgebäude (an der
Münsterstraße) für 14,100 fl. ..., endlich schenkte er der Waisenhaus-Anstalt noch
24,000 fl. Ebenso gründete er noch bei Lebzeiten für hiesige Stadt mit einem Kapital
von 30,000 fl. eine Stiftung für Unterstützung treuer Dienstboten. Endlich widmete

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