Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
102.1983
Seite: 200
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1983/0202
außer einer alten Mönchs-Schrifft annoch mit der Jahrzal MCCCLX marquiret
..." Diesem Wortlaut nach zu urteilen steckte damals das Kreuz so tief im morastigen
Boden, daß lediglich das Kopfende mit dem Anfang der Inschrift aus der Erde
ragte. Immerhin versetzt uns diese Nachricht in die Lage, den wesentlichen Bestand
der Inschrift aufzulösen und zu ergänzen: ANNO DOMINI MCCCLX IN DIE
IOHANNIS BAPTISTE DE MENSE IVNII LOCATA EST IIAEC CRVX PRO
DIVISIONE BANORUM OPIDI ENDINGENET VILLE BALDINGEN; oder: im
Jahre 1360 am Tag Johannes des Täufers im Monat Juni wurde dieses Kreuz aufgerichtet
, um die Bänne der Stadt Endingen und des Dorfes Bahlingen (früher: Baldingen
) zu scheiden.

Bei der Suche nach dem genauen Standort des Kreuzes kommt ein „Plan über die
Baan- und Landesgraenzen" zwischen Endingen und Bahlingen zu Hilfe, der im
Anschluß an die erwähnte Grenzbereinigung 1766 vom Hochbergischen Renovator
Fr. Benj. Seuffert gefertigt wurde15.

Dort ist in einer Distanz von umgerechnet etwa 7om südwestlich vom Stein
Nr. 22, bei dem sich laut Protokoll der Stein mit der „Mönchs-Schrifft" befinden
sollte, ein kleiner Stein eingezeichnet, der in der laufenden Nummerierung übersprungen
ist und dafür mit einem Kreuzchen markiert wurde16; es scheint also zur
Fertigung des Planes eine nochmalige Grenzbegehung stattgefunden zu haben, wobei
man dann den ,,oben breiten und unten etwas spitzig gehauenen" Sandstein als
Kreuz identifizierte.

Von einem weiteren Kreuz im Verlauf der Grenzlinie geben nur noch die besagten
Unterlagen von 1766 Auskunft, wonach der Grenzstein Nr. 17 .. unterhalb dem
Freyburger Weeg bei dem Creutzlein eingemauert ..." war. Ob es sich jedoch auch
hierbei um ein Grenzkreuz handelte, das vielleicht gemeinsam mit dem Inschriftkreuz
von 1360 gesetzt wurde, dafür fehlt jeder sichere Beleg; wenn diese Möglichkeit
auch denkbar sein mag, so könnte es ebensogut ein an markanter Stelle (der
Grenze des Endinger Banns an der Fahrstraße Freiburg-Endingen) gesetztes Sühnekreuz
sein und daß auch solche im näheren Umkreis verbreitet waren, zeigen erhaltene
Beispiele in Endingen und Kiechlinsbergen17 sowie drei durch Schriftquellen
faßbare Stücke18 auf der Bahlinger Gemarkung.

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