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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
102.1983
Seite: 219
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1983/0221
Ein weitgehend unbekannt gebliebener Besuch

Adolf Hitlers in Freiburg

Von

Walter Vetter

Von einem Besuch Adolf Hitlers als Wahlkämpfer zur Reichstagswahl am 31. Juli
1932 wissen wir einiges. Der Auftritt des NSDAP-Führers am Abend des 29. Juli
1932 im Mösle-Stadion hatte zwar eine prächtige landschaftliche Kulisse und eine
lautstarke Umrahmung durch die Parteigliederungen der NSDAP sowie durch die
SA-Standarten-Kapelle 109 und durch die SA-Kapelle von Liedolsheim, aber die
Freiburger Bevölkerung verhielt sich auffallend reserviert. Der ,,Marsch der süd-
badischen braunen Regimenter", von dem der „Alemanne", das ,,Kampfblatt" der
Nationalsozialisten Oberbadens, schrieb, hat in Freiburg nur spärlichen Beifall gefunden
. Hitler selbst schien es schon zu dieser Zeit nicht mehr gewohnt zu sein, Mißfallensbekundungen
und sogar einzelne Stein würfe einstecken zu müssen. Auch die
Verlegung der Kundgebung vom Winterstadion auf dem Flugplatz zum Mösle,
deren Hintergründe übrigens noch nicht geklärt sind, paßt in das Bild, wonach Hitlers
Auftritt im zentrumsorientierten und auch den Sozialdemokraten nicht feindlich
gegenüberstehenden Freiburg nicht gerne gesehen war.

Ein zweiter Besuch Adolf Hitlers, jetzt als „Führer" und Reichskanzler ist dagegen
kaum bekannt geworden und hat noch keinen Niederschlag in der Literatur
gefunden. Selbst der frühere Freiburger Stadtarchivdirektor Franz Laubenberger
konnte in seinem Beitrag zur zweiten Auflage von Leo Alexander Rickers Buch
„Freiburg — Aus der Geschichte einer Stadt" (Karlsruhe 1966) nur schreiben:
„Selbst der erste und zugleich letzteBesuch des Parteiführers Adolf Hitler am
30. Juli (?) 1932 war für diesen so enttäuschend, daß er wegen der deutlichen oppositionellen
Haltung der im FFC-Stadion erschienenen Freiburger Zuhörerschaft die
Stadt auch später als Reichskanzler nie mehr aufsuchte."

Der zweite „Führerbesuch" beschäftigte den Verfasser dieses Berichtes jedoch
seit Jahren, hat er die Durchfahrt der „Führerkolonne" zu Beginn des Zweiten
Weltkrieges durch die Baslerstraße, damals Wilhelm-Gustloff-Straße, in Freiburg,
selbst miterlebt und es galt nun, das „Ereignis" archivalisch belegen und den Zeitpunkt
genau feststellen zu können. Das am „Stadtbild" geschulte Auge kam dabei
zuhilfe. Es entdeckte in dem 1940 vom Reichsbildberichterstatter der NSDAP Professor
Heinrich Hoffmann herausgegebenen Bildband „Mit Hitler im Westen" ein
Lichtbild, das weiterhalf. Die Aufnahme, betitelt mit „Auf dem Bahnhof einer

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