Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
102.1983
Seite: 222
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geschichtlichen Forschungsamtes ergeben. Was veranlaßte die damaligen Machthaber
, ein aus ihrer Sicht so wichtiges Ereignis so spät pressemäßig auszuwerten?

Damalige Zeitgenossen (und auch die erwähnte Einschätzung durch Laubenber-
ger) waren sich einig in der Wertung, daß ein erneuter unfreundlicher Empfang vermieden
werden sollte und sicher hat auch die Furcht vor einem Attentat kurz nach
der am 25. Juni 1940 um 1 Uhr 35 eingetretenen Waffenruhe eine Rolle gespielt. Obwohl
Hitler mehrere Stunden in Freiburg weilte und zuvor mit dem Kraftwagen
durch die Stadt gefahren war, hielt sich der Jubel in Grenzen. So war beispielsweise
kaum ein Anwohner der Unterwiehre, der Konvoi war auch durch die Wilhelm-
Gustloff-Straße (jetzt wieder Basler Straße) gefahren, bereit, sich zum Hauptbahnhof
zu begeben, um die Abfahrt des ,,Führers'* „mitzuerleben". Ein sicher seltenes
Verhalten zu einer Zeit, als Hitler auf dem Höhepunkt seiner Macht war. Es läßt
sich auch durch private Fotografien belegen, die beachtlich von dem „Jubelbild"
abweicht, das Heinrich Hoffmann in dem genannten Bildband veröffentlichte.

Das mehr zufällige Ereignis des Hitlerbesuches am 30. Juni 1940 in Freiburg soll
weder über- noch unterbewertet werden; er verdient es jedoch, von der Geschichte
festgehalten zu werden. Zu des „Führers Lieblingsstädten" zählte Freiburg bestimmt
nicht und es drückte sicher eher Verachtung als Wohlwollen aus, wenn eine
der Schicksalsstädte am Oberrhein, Freiburg, als „Grenzstation" bezeichnet wurde.

Abschließend soll noch darauf hingewiesen werden, daß sich gesprächsweise in
Freiburg die Meinung hält, Adolf Hitler habe auch während des Baues des Westwalls
1938/1939 inoffiziell Freiburg besucht. Die Stadt war damals Sitz des 15.
Festungs-Pionierstabes. Vielleicht regt dieser Aufsatz dazu an, auch dieser Frage
einmal nachzugehen.

QUELLEN

„Der Alemanne", Tageszeitung, 3. 9. Juli 1940; Universitätsbibliothek Freiburg
Hoffmann, Heinrich: „Mit Hitler im Westen", München 1940

Kriegstagebuch des Führerhauptquartiers; Militärgeschichtliches Forschungsamt Freiburg

Rickert, Leo Alexander und Laubenberger, Franz: „Freiburg Aus der Geschichte einer Stadt".
2. Auflage, Karlsruhe 1966

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