Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
102.1983
Seite: 230
(PDF, 33 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1983/0232
melbandes „Die Klöster der Ortenau" hat er selbst zahlreiche und gerade die
kleineren und jüngeren Konvente der Ortenau behandelt. Damit wird schon erkennbar
: Die Geschichte der ,,Kirche am Oberrhein44, wie der bündige und zutreffende
Titel der Festschrift zum 75. Geburtstag lautete, war der Lebens- und
Arbeitsraum Wolf gang Müllers. Sein Augenmerk richtete er insbesondere auf die
Geschichte des frühen Christentums im deutschen Südwesten, erforschte die Christianisierung
der Oberrheinlande, beschäftigte sich mit den Anfängen des Bistums
Konstanz, mit der Ausbildung der Pfarrorganisation im Breisgau oder, daran
thematisch und zeitlich anschließend, mit dem Verhältnis von Pfarrei und mittelalterlicher
Stadt im süd- und nordbadischen Raum. Die Aufmerksamkeit, die
Wolfgang Müller "der Bedeutung der Pfarrei für die innere Entwicklung der
mittelalterlichen Stadt schenkte, war für die stadtgeschichtliche Forschung ebenso
ertragreich wie seine Untersuchungen über kirchliches Leben und Formen der
Volksfrömmigkeit vom hohen Mittelalter bis zum Barock. Erinnert sei nur an
seine umfangreiche Arbeit ,,Mittelalterliche Formen kirchlichen Lebens am Freiburger
Münster", die in dem vom ihm herausgegebenen Jubiläumsband zur 850-
Jahr-Feier der Stadt Freiburg erschienen ist.

Die Arbeiten über das junge Erzbistum Freiburg zeigen, daß Wolfgang Müller
sich, trotz der Konzentration auf das Mittelalter, keineswegs der Kirchengeschichte
der Neuzeit und ihren unterschiedlichen Problemen entzogen hat. Intensiv waren
beispielsweise seine Bemühungen um Leben und Werk des Konstanzer Generalvikars
Ignaz Heinrich von Wessenberg, dessen Manuskripte und Briefe er ediert
hat. Nicht vergessen werden dürfen in diesem Zusammenhang auch Wolf gang
Müllers Arbeiten zur Geschichte der theologischen Fakultät der Universität Freiburg
, der er zahlreiche Beiträge gewidmet hat, darunter den Band ,,500 Jahre
theologische Promotion an der Universität Freiburg i. Br.", der 1957 zum Universitätsjubiläum
in den ,,Beiträgen zur Freiburger Wissenschafts- und Universitätsgeschichte
" erschien.

Der in seinen Umrissen angedeutete weitgespannte Rahmen, in dem sich Wolfgang
Müllers historische Forschungen bewegten, vermag wohl eine Vorstellung
von der Bedeutung dieses wissenschaftlichen Lebenswerks zu vermitteln. Die Tatsache
, daß nicht erkennbar ist, wer nachfolgend die von Wolfgang Müller geebneten
Wege der kirchlichen Landeskunde beschreiten soll, läßt den erlittenen
Verlust umso schärfer ins Bewußtsein treten.

230


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1983/0232