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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
102.1983
Seite: 236
(PDF, 33 MB)
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stimmten letztlich historische Abläufe. Geblieben ist die Integration des Breisgaus in das anfänglich
mit großem Widerwillen angenommene und unter Napoleons Druck geschaffene
Großherzogtum Baden, die einzige für den Breisgau akzeptable aller damals gegebenen Möglichkeiten
.

Die kenntnisreiche, anspruchsvolle, zugleich gut verständlich und mit persönlichem Engagement
geschriebene Darstellung hält den Leser von Anfang bis zum Ende in Spannung. Sie
weist sich darüber hinaus als eine Abhandlung aus, die mit historischem Verständnis und
Augenmaß, methodisch versiert, aus zum Teil vom Vf. neu erschlossenen Quellen und umfangreicher
Spezialliteratur erarbeitet ist. Es besticht auch die Fülle genealogischer Zusammenhänge
. Das Offenlegen der vielerlei Familienverflechtungen und -Verpflichtungen macht
deutlich, wie „personenstandsbezogen*4 die vorderösterreichische breisgauische Verwaltung
des 17./18. Jahrhunderts bis in die ,,badische Zeit" hinein war. (Gerade wegen der zahlreichen
Freiburger, Breisgauer und anderer auswärtiger Familiennamen vermißt man ein Perso
nen- und Ortsregister sehr!) Über alle genealogischen Exkurse findet die Darstellung immer
wieder elegant zur Fortführung des Hauptthemas zurück. Nicht nur im Jahr der 20jährigen
Partnerschaft Freiburg — Innsbruck hat die Darstellung der vielschichtigen historischen Beziehungen
des Breisgaus zu Habsburg-Österreich ihren besonderen Reiz und ihre Aktualität.
Ist doch das Buch auch ein Lob auf den Breisgau an sich: ,,Heimat der Gelehrsamkeit, der
Bildung und des Geschmacks" (S. 57). F. Laubenberger

Heinrich Heidegger/Hugo Ott: St. Blasien. Festschrift aus Anlaß des 200jährigen Bestehens
der Kloster- und Pfarrkirche. Verlag Schnell & Steiner München — Zürich 1983, 428 Seiten
Textteil, 80 Seiten Bildteil, 122 Abb., davon 7 in Farbe. Geb.

Vielerorts begegnet man im Breisgau vormals St. Blasianischem Besitz. Die Geschäftsstelle
und Schriftleitung des Breisgau-Geschichtsvereins sowie das Stadtarchiv Freiburg befinden
sich im St. Blasianerhof. Es dürfte kein Vereinsmitglied geben, das nicht im Jubiläumsjahr
den Kuppeldom und die Ausstellung in St. Blasien besucht hat, so daß der Rezensent der
Festschrift zum 200jährigen Bestehen der Kloster- und Pfarrkirche St. Blasien Eulen nach
Athen tragen wird.

Dem Kuppeldom, dem eigentlichen Anlaß des Jubiläums, ist das V. Kapitel der Festschrift
gewidmet. Hans Jakob Wörner, Verfasser des im gleichen Verlag erschienenen Werkes:
Architektur des Frühklassizismus in Süddeutschland, gibt einen baugeschichtlichen Überblick
St. Blasiens von der ersten Holzkirche bis zur gegenwärtigen Restaurierung der d'Ix-
nardschen Rotunde. Hermann Brommer, der Kenner der Künstler des Breisgauer Barocks
und Verfasser zahlreicher Kirchenführer dieses Verlags, stellt die Dombauleute, Kunsthandwerker
und Künstler vor, deren Leben und Wirken er aktenmäßig präzise belegt. Mit 204
Anmerkungen versehen und reich illustriert ist die St. Blasianer Orgelbaugeschichte von
Bernd Sulzmann, Verfasser des Werkes „Historische Orgeln in Baden*' im Verlag Schnell
& Steiner. Die Geschichte des Glockengeläuts untersucht Konrad Sutter und Heinfried
Wischermann berichtet über die Habsburgergruft und die feierliche Überführung der Gebeine
der Habsburger nach St. Blasien. Peter Schmidt-Thome legt die Ergebnisse der leider
aus terminlichen und finanziellen Gründen sehr gekürzten archäologischen Sondierung vor.

Die Kapitel I bis III bringen Beiträge zur Früh- und mittelalterlichen Geschichte St. Blasiens
. Der Herausgeber Heinrich Heidegger beschäftigt sich kritisch mit der frühesten
Geschichtsschreibung des Klosters, das trotz aller Zweifel an der Echtheit der Gründungsurkunde
dieses Jahr sein tausendjähriges Jubiläum mitfeiern mag. Hermann Jakobs
schreibt über die Anfänge der Blasiusverehrung in Deutschland, eines der im Volke bekanntesten
Heiligen. Joachim Wollasch bringt die Untersuchungsergebnisse über den Kalender

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