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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
102.1983
Seite: 246
(PDF, 33 MB)
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handliche, typographisch ansprechende Badenia-Bändchen ankündigte, die belletristischen,
landesgeschichtlichen, kulturhistorischen, geographischen, volkskundlichen und biographischen
Themen gelten sollten.

Die acht hier anzuzeigenden Bände decken dieses intendierte Spektrum umfassend ab. Der
Bogen spannt sich dabei zeitlich von den Rhein-Kriegen Ludwigs XIV. (Turenne-Beitrag in
H. Benders badischem Mosaik) bis zum Freistaat Baden zur Zeit der Weimarer Republik.

Belletristisches wird in den Bänden 8, 9 und 10 präsentiert. Die ,,geschichtlichen und besinnlichen
Erzählungen" Erich Roths stellen eine Originalausgabe innerhalb der Reihe dar
und bilden ein nordbadisches Gegenstück zu Band 3, den 1980 von H. Bender vogelegten
,,Geschichten und Erinnerungen aus ... Schwarzwald, Breisgau, Markgräflerland und Orte-
nau". — Die Zusammenarbeit mit der Emil-Gött-Gesellschaft vom Freiburger Germanisten
(und derzeitigen Rektor der Universität) Volker Schupp und R. Pietsch edierte Aphorismen-
Sammlung ,,Selbstgespräch44 des ,,Dichters, Denkers und Bauern Emil Gott" (so der Freiburger
Arzt und Schriftsteller H. Killian in seinem Nachwort) erfüllt alle Ansprüche einer
wissenschaftlich-kritischen Edition und ist geeignet, einer überfälligen Wiederentdeckung
Götts den Weg zu bereiten. — Dem unbekannten Scheffel, dem Autor geistvoller Episteln
aus Säckingen, dem Hauensteiner Schwarzwald und Donaueschingen ist Band 10 der Reihe
gewidmet. Er stellt mit einigen Veränderungen eine Neuauflage der im Scheffeljahr 1976 von
der Karlsruher Literarischen Gesellschaft herausgegebenen 51. Jahresgabe des Scheffelbundes
dar. In ihr kann man den Autor des ,,Trompeters44 und des ,,Ekkehard44 als Reiseschriftsteller
kennen und schätzen lernen, den der Herausgeber F. Bentmann zu Recht in die
Nähe Heinrich Heines rückt.

Dem gesamten Schwarzwald (und damit die badischen Landesgrenzen überschreitend) gilt
die Auswahlausgabe aus der 1817 erstmals erschienenen Schrift des Heidelberger Forstwissenschaftlers
C. F. v. Sponeck (1762—1827). H. Bender würdigt in seinem kenntnisreichen
Nachwort Leben und Werk dieses über die engen forstwissenschaftlichen Fachgrenzen hinaus
wirksamen Autors. — Kaspar Hauser, dem ,aenigma sui temporis4, der auch uns Heutigen
noch rätselhaft geblieben ist, widmete 1832, ein Jahr vor Hausers Tod, der Jurist Paul
Johann Anselm von Feuerbach eine faktenreiche, glänzend geschriebene Denkschrift, die
nun ungekürzt, mit Einführung, zeitgenössischen Abbildungen des (und von der Hand des)
,,Findelkinds Europas44, sowie einer Stammtafel der Großherzöge von Baden versehen, wieder
vorliegt. (In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, daß im 72. Jahrlauf 1954 dieser
Zeitschrift J. Holler die Regulierung des Nachlasses des Majors [und vermeintlichen K.-Hauser
-Mörders] Heinrich von Hennenhofer in Freiburg im Jahre 1850 beschrieben hat.) — Die
Bände 5 bis 12 der Reihe haben die Badische Revolution 1848/49 zum Thema. Auf Anregung
des Verlegers Eugen Diederichs stellte 1898 zum 50jährigen Jubiläum der Revolution
Hans Blum, der Sohn des 1848 in Wien als Delegierter der deutschen Revolutionäre kriegsrechtlich
erschossenen Robert Blum, ein umfangreiches, reichhgaltig illustriertes Erinnerungswerk
,,Die deutsche Revolution 1848—4944 zusammen. Der als Jurist, Reichstagsmitglied
, Publizist und Historiker tätige Hans Blum lebte seit 1887 bis zu seinem Tode 1910 als
freier Schriftsteller in Rheinfelden/Schweiz. Seine besonders kenntnisreiche Schilderung der
badischen Ereignisse der Jahre 1848/49 waren für H. Bender Anlaß, diese einschlägigen
Kapitel aus dem Gesamtwerk herauszulösen und, mit chronologisch an der jeweiligen Thematik
orientiertem Bildmaterial versehen, als eigenen Band vorzulegen.

Als Ergänzung zu Blums Werk versteht sich der jüngste der bislang vorliegenden Bände
der ,,Badischen Reihe44. Er ist Carl Schurz (1829—1906) gewidmet, der als einmalige politische
Naturbegabung zweifellos zu den Großen der 48/49er Revolution gehört. Seine Flucht
aus der Rastatter Festung wie seine geradezu todesmutige Befreiung seines väterlichen Freundes
Gottfried Kinkel haben ihn berühmt gemacht. Später war er nordamerikanischer Innen-

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