Freiburger historische Bestände - digital

minister. Sein Andenken wurde in Amerika zeitweilig höher gehalten als in seiner Heimat.
Gerade die Badener sind ihm verpflichtet. Seine Flucht aus der Festung Rastatt liest sich
auch heute noch so spannend und erlebnisnah, daß wir unwillkürlich in das revolutionäre
Geschehen jener Jahre mit einbezogen werden. Mit der hier vorliegenden Teilausgabe der
„Erinnerungen" sowie dem detaillierten Überblick „Leben und Wirken von Carl Schurz**,
den H. Bender dem Band vorangestellt hat, wird in vorzüglicher Weise der 1970 unter ausdrücklicher
Berufung auf den badischen Aufstand von 1849 vom damaligen Bundespräsidenten
Heinemann erhobenen Forderung entsprochen, „nach jenen Kräften zu spüren und
ihnen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, die dafür gelebt und gekämpft haben, damit das
deutsche Volk politisch mündig und moralisch verantwortlich sein Leben und seine Ordnung
selbst gestalten kann".

Etliche der Themen in den besprochenen Bänden bilden auch die Mosaiksteine in dem bislang
umfangreichsten Band der Reihe. Die unter dem knappen Titel „Badisches** veröffentlichten
16 historischen, literarischen und biographischen Beiträge möchte ihr Autor als ein
Kapitel zum Badischen schlechthin verstanden wissen. Mit der in allen Bänden zu beobachtenden
Sorgfalt in der Ausstattung mit Abbildungen ist auch hier jedem Aufsatz eine hand-
lungs- oder ortsbezogene zeitgenössische Illustration vorangestellt. Die Texte haben den ge-
samtbadischen Raum zum Hintergrund, wobei Bühl, Bruchsal, Emmendingen, Freiburg,
Haslach i.K., Heidelberg, Hochsal, Karlsruhe, Konstanz, Lahr, Mannheim, Offenburg,
Pforzheim, Rastatt, Sasbach/Bühl, Schwarzach, Seelbach und Triberg Schwerpunkte bilden
. Der dem bundesdeutschen Politiker, badischen Historiker und mehrfachen Beiträger zu
dieser Zeitschrift, Hermann Kopf, gewidmete Band bildet, wie Regierungspräsident Nothelfer
in seinem Geleitwort feststellt, „eine wohlausgewogene Darstellung des Badischen**.

Klauspeter Wilke

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