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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
103.1984
Seite: 189
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1984/0191
Zur Geschichte
des Städtischen Heimatmuseums Emmendingen

Von

Walter Dehnert

Das Museum wurde am 16. Oktober 1901 als Städtische (Altertums) Sammlung von
Emmendingen eröffnet, untergebracht war sie im Rathaus am Marktplatz.1 Initiator
des Museums war der seinerzeit in der Stadt ansässige praktische Arzt und
Gemeinderat Dr. Fridolin Schinzinger (1861 —1935). Die davor liegenden Ereignisse
sind aus den Archivalien nicht ersichtlich, doch ist im Zusammenhang mit dem Abbruch
des Häuserkomplexes „Gasthaus zur Post" der Rettungsgedanke von Kulturgütern
festzustellen und Bestrebungen zur Gründung daher seit 1897 anzunehmen
.2 Eine gewisse Vorbildfunktion ist den umliegenden Städten zuzuschreiben
(Freiburg i. Br. 1861, Konstanz etwa 1870, Lahr 1887). Dr. Schinzinger selbst war
historisch interessiert.3 Die Stadtverwaltung leistete wirkliche Mithilfe bei der
Museumsgründung.4 1902 verließ Dr. Schinzinger Emmendingen.

In den Jahren 1901/02 wurden besonders viele Schenkungen, fast ausschließlich
von Emmendinger Bürgern, verzeichnet; das reichte von einem Rasierschaumgeschirr
(Hauptkatalog S. 54) über ein Reliquienkreuz aus Tennenbach (ebd. S. 76)
bis zur französischen Granate aus Neubreisach von 1870/71 (ebd. S. 85). Viele, vor
allem alte Urkunden und Gegenstände, wurden dem Gemeindearchiv entnommen
und in die Sammlung eingereiht. Durch Schenkung erhielt sie zehn wertvolle
Kupferstiche (Albrecht Dürer, Hans Sebald Beham, Heinrich Aldegrever).5 Gesammelt
wurden kulturgeschichtliche Zeugnisse unterschiedlichster Art, wobei das
Alter, ihr „Altertumswert" maßgeblich war. Sehr reichhaltig war die Sammlung in
alten Urkunden, Münzen und Kriegsgegenständen.6 Darin kam nationale Begeisterung
zum Ausdruck, bürgerlicher Stolz konnte sich durch die Altertümer der Stadt
repräsentiert sehen, bestanden doch Stadtrechte seit 1590.

Einige Jahre später (ca. 1907) zog die Städtische Sammlung in die oberen Räume
der Stadtkasse um (heutige Bezirkssparkasse, Marktplatz 12).7 Aus dieser Zeit liegt
eine kurze Beschreibung der Aufstellung vor. Wesentliche Abteilungen waren: alte
Bibeln und religiöse Schriften, Schule, Verkehrswesen, Ruine Hochburg, Landeck
und Keppenbach, Kloster Tennenbach und Ettenheimmünster, Bergwerk Freiamt,
städtische Urkunden und städtische kulturgeschichtliche Gegenstände, Handwerk
und Zunftwesen, Volkstrachten, Münzsammlung und schließlich die Militärsammlung
(Waffen und Ausrüstung).8 Der Sammlungsbereich betraf auch den Umkreis
bzw. Bezirk Emmendingen(s).

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