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Nachruf
Alfred Erhart (1928 — 1984)
Zum Tod des Freiburger Bildhauers
Von
Hermann Brommer
Am 18. Januar 1984 starb Bildhauer Alfred Erhart in seinem Haus Sommerberg 15
in Eschbach bei St. Peter. Sein Tod kam für alle, die ihm nahestanden, überraschend
. Obwohl die schwere Krankheit lang an ihm gezehrt haben mußte, war sie
selbst dem Freundeskreis verborgen geblieben.
Mit Alfred Erhart schied nicht nur ein begabter, in der Zeit nach dem Zweiten
Weltkrieg vielbeschäftigter Freiburger Künstler aus dem Leben, auch der Breisgau-
Geschichtsverein verlor einen interessierten Freund. Bewundernswerte Detailkenntnisse
der Freiburger und oberrheinischen Kunstgeschichte machten A. Erhart im
privaten Bereich, bei Stubenabenden und Exkursionen unseres Vereins zu einem
kompetenten Gesprächspartner in kunsthistorischen Fragen, schärften aber auch
seinen Sinn für die eigenen künstlerischen Gestaltungen. Bischof Dr. Klaus Hemmerle
, Aachen, der Freund Alfred Erharts aus den Freiburger Jugendtagen, wies
auf die Bedeutung der Geschichte für den Verstorbenen hin: „Diese Geschichte, der
er in Genauigkeit und Sensibilität nachging, konnte er nicht beiseite werfen, sie war
ein Widerstand, an dem seine Kraft sich entzündete. Dieser Widerstand machte es
ihm einerseits schwerer, als es einer hat, der an solcher Geschichte einfach vorbeilebt
und vorbeigestaltet. Andererseits hielt solche Auseinandersetzung mit der
Geschichte — und es war ja beileibe keine Anpassung! — jedes Abgleiten ins
Modische, jedes bloß äußerlich Effektvolle, hinter dem nichts steckt, von innen
fern. Und so wuchs vielen Werken von Alfred eine verhaltene Kostbarkeit zu, die in
unserer Epoche keineswegs selbstverständlich ist."1 Der Freiburger Generalvikar
Dr. Robert Schlund erkannte der Eigenart Alfred Erharts ebenfalls einen hohen
Stellenwert zu: „Ich habe die stille, eher versonnene Art seines Wesens, die sich
auch um kleine Dinge ebenso ehrfürchtig und liebevoll annehmen konnte, geschätzt
wie sein weitgespanntes, waches Interesse; er wußte über vieles Bescheid, so daß ich
mich gern mit ihm unterhielt, wobei es ihm völlig fern lag, damit »anzugeben*. Er
war bescheiden, aber sich selbst treu und eher im echten Sinn eigenwillig, ein
richtiger Alemanne."1
Am 12. März 1928 in Freiburg geboren, wuchs Alfred Erhart in der Wiehre
(Zasiusstraße 32) und der Pfarrei St. Johann auf. Nach dem Abitur am Bertoldgymnasium
(1947) holte er sich 1948/52 durch ein Studium an der Staatlichen
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