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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
103.1984
Seite: 231
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1984/0233
Hermann Rambach/Otto Wernet: Waldkircher Orgelbauer Zur Geschichte des Drehorgel
und Orchestrionbaus, Kirchenorgelbauer in Waldkirch. 213 Seiten mit 129 Abbildungen,
davon 15 in Farbe. Waldkircher Verlagsgesellschaft, 1984.

Noch rechtzeitig zum Waldkircher „Orgelfestival" im Juni 1984 kam in Zusammenarbeit
mit dem Verlag und der Stadt Waldkirch diese Publikation auf den Markt. Sie zeichnet sich
aus durch gutes Papier, klaren Druck und schöne Bebilderung. Vorgestellt wird Leben und
Wirken des „Profanorgelbauer" Bruder, Ruth & Sohn, Gavioli, Limonaire Freres und Carl
Frei. Über den Orchestrionbau der Gebrüder Weber berichtet Otto Wernet aus berufener Fe
der. Der Kirchenorgelbau, mit dem in Waldkirch überhaupt die Kunst des Orgelbaues schon
1799 begann, wird am Schluß mit zehn Seiten abgehandelt. Die Darstellung versucht, dem
Wirken der Orgelbauer Martin und Kiene gerecht zu werden.

Das Buch ist ein vortreffliches Kompendium für „organ-lovers", gespickt mit Waldkircher
Lokalkolorit. Technische Angaben über Drehorgeln, Konzert- und Karussellorgeln fehlen lei
der; über den Orchestrionbau ist man dank Wernets Beitrag besser unterrichtet.

Beim Lesen des Titels erwartet man eigentlich eine fundierte Darstellung, auch im techni
sehen Bereich. Manches Unterlassene mag dem Zeitdruck zur Fertigstellung zuzuschreiben
sein. Über die Brudernachkommen Ignaz II (S. 39 und 53), Richard (S. 47 und 78) und Ar
nold (S. 62 und 63) liest man jeweils abweichende Lebensdaten; der Pfeifenlieferant „Jos.
Schaxer" war in Wirklichkeit der längst in der Literatur bekannte Herbolzheimer Orgelbauer
Josef Schaxel. Die Kirchenorgelbauer Martin, Vater und Söhne, als „Silbermannschüler"
ausgeben zu wollen, geht an seit Jahren erwiesenen Tatsachen vorbei; ihre durchaus eigen
ständige Kunst hat dieses Etikett nicht nötig. Kriminalia in Zusammenhang mit den Gebrü
dern Martin werden ohne Quellenbelege — also nur vom Hörensagen — als Schauergeschich
ten weitergereicht. War der Waldkircher Orgelbau wirklich so, wie er hier dargestellt wird?

Der Rezensent, der sich mit dem Waldkircher Kirchenorgelbau eingehend befaßt hat, gesteht
gerne, daß es dem Buche zum Vorteil gereicht hätte, wäre der Kirchenorgelbau nicht
nur als Appendix abgehandelt worden.

Die positive Seite dieser Veröffentlichung ist darin zu sehen, daß mit allem Fleiß Daten
und Begebenheiten über die Waldkircher Orgelbauer festgeschrieben werden, die ohne intensive
Forschungen der Autoren der Vergessenheit anheim fallen würden.

Der Freund mechanischer Instrumente wird gerne zu diesem vorzüglich präsentierten Band
greifen und sich an manchem Waldkircher „on dit" ergötzen dürfen.

Bernd Sulzmann

Karl Josef Seidel: Das Oberelsaß vor dem Übergang an Frankreich. Landesherrschaft, Land
stände und fürstliche Verwaltung in Alt-Vorderösterreich (1602 —1638). (= Bonner Histori
sehe Forschungen, Bd. 45) Bonn: Röhrscheid, 1980. 234 S., 1 Faltkarte.

Der Untertitel umreißt genau die Gliederung dieser ertragreichen Bonner Habilitations
schrift und thematisiert bisher kaum beachtete Probleme des habsburgischen Länderkom
plexes im Südwesten des alten Reiches. Der Verfasser spricht von „Alt Vorderösterreich",
um Verwechslungen mit den im 18. Jahrhundert auch „VorderÖsterreich" genannten Vorlanden
der habsburgischen Monarchie zu vermeiden. Denn er beschränkt seine Untersuchung
auf die „RegimentsVerwaltung" der Ensisheimer Behörde, der die folgenden Gebiete zuge
ordnet waren: Oberelsaß, Sundgau, Breisgau, Schwarzwälder Herrschaftsgebiete, die vier
Waldstädte am Hochrhein sowie Villingen und Bräunlingen. Der zeitliche Rahmen (1602 bis
1638) ist zum einen durch das Ende dieser Herrschaft vorgegeben: Im Dezember 1638 eroberte
Herzog Bernhard von Weimar die habsburgische Feste Breisach. Dorthin waren die Ensishei

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