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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
104.1985
Seite: 88
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1985/0090
erscheint Ciriacus vor dem offenen Gericht der Stadt Nürnberg und bringt vor, vor
Jahren (1505)36 sei ein Vertrag zwischen Peter von Watt, Hans Fladung und Ciriacus
Hofman als Mitgesellschafter mit Bruno Engel und dessen Gesellschaft
geschlossen worden, der im Gerichtsbuch steht.37 Er bräuchte für sich eine Abschrift
. Laut Urteil erhält er diese mit dem Siegel des Stadtgerichts. Weswegen er
die Abschrift benötigte, ist unbekannt. Ab 1527 scheint Hofman die Witwe von
Martin Streit, einst Zunftmeister der Weberzunft, geheiratet zu haben, der 1491
wegen Betrugs und Verrat von Ratsgeheimnissen verurteilt wurde. Mit der Stieftochter
Braxeda Streit hatte er viel Ärger. Für die Geächtete, nicht mehr Auffindbare
, zahlte er nach einem Prozeß 1543 ihre Schulden. Über seinen Tod ist nichts
bekannt. Er könnte 1543 etwa 60 bis 65 Jahre alt gewesen sein.

Das würde bedeuten, Caspar Hofman f 1493 hat seinen Sohn in jungen Jahren
an dem Bergprivileg mitbeteiligt, da dieses eine Prospektionslizenz auf 50 Jahre,
also bis 1537, garantierte. Diese beiden Anteile waren sicher nicht so leicht zu veräußern
.

Paul Hofman, Kaufmann in Nürnberg, ist durch den Tod seiner Frau Elsbeth
Paulus Hofmanin belegt. Ob er ein Bruder oder sonst verwandt mit Caspar ist,
muß offen bleiben.

Die Straßburger Gruppe

Wenden wir uns nun der Straßburger Gruppe zu. Diese ist schon vom zahlenmäßigen
Übergewicht mit 13 Anteilern die größte. Anhand der Quellen läßt sich hier einiges
mehr herausfinden.38

„Die Hagen": Hauptfigur, wohl auch treibende Kraft des Unternehmens
dürfte Franz Hagen d.Ä. sein. Er ist sicher — das ergeben auch die verwandtschaftlichen
Zusammenhänge — der Edelknecht, der bereits ein Jahr nach unserem
Bergprivileg am 22. November 1488 von den Grafen von Fürstenberg mit Bergwerken
bei Weiler im Kinzigtal/Schwarzwald belehnt wird.39 Sein Revers hierüber
blieb erhalten.40 Hagen d.Ä. erscheint dort als burger zue Straßburg und erklärt
... mir miner gesellschaft, unseren Erben und Nachkommen gelühen und verlyhen
hat die Gruben ... Bei dieser Gesellschaft handelt es sich um Straßburger „Gewer-
ken", um eine Teilhaberschaft, von der die Namen der einzelnen nicht aufgeführt
sind.

Es ist zu vermuten, daß Franz Hagen d.Ä. dort ebenfalls Verwandte mitbeteiligte
. Kindler hat in seinem Oberbadischen Geschlechterbuch eine Nachfahrentafel
der Familie Hagen mit wichtigen Angaben aufgestellt.41 Daraus ist ersichtlich:
Franz Hagen d.Ä. gibt 1457, 1470, 1491 sein Bürgerrecht in Straßburg auf, er
kauft es aber wieder 1459 und 1461. Er wird vom Kaiser geadelt und hat nach
A. Brady42 die Burgunder kriege mitgemacht. Nach Kindler heiratet Franz Hagen
d. Ä. eine Odilia Berlin, nach Auskunft von Alfred Graf von Kageneck eher eine
Berer. Jene stirbt 1487. Franz Hagen ist 1493 verstorben. Das ergibt sich aus den
Prozeßakten seines Sohnes Philipp.43

Franz Hagen d. Ä. wird darin als ein vom Kaiser geadelter, hochangesehener, untadeliger
Mann geschildert, der sein Lebenlang von jedermann für ein Edelmann

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