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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
104.1985
Seite: 91
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aber Anverwandte der Familie Hagen sein. Sie stehen vor dem Schwager und
Schwiegersohn Walter Muelnheim im Privileg .

„Die von Muelnheim" = Millerin. Die Gleichsetzung ergibt sich sinngemäß
aus den verwandtschaftlichen Verbindungen. Wir erwähnten schon oben Kindler:
der bei uns aufgeführte Walter von Millerin ist dort mit Veronika Hagen verheiratet
. Er erwirbt wegen seiner Frau das Bürgerrecht in Straßburg. Sein Vater Walter
ist 1437 Edelknecht, Stettmeister in Offenburg. Sein Großvater Walter von Muelnheim
war Stettmeister in Straßburg gewesen. Dieser war 1435 verstorben.54

„Die Jorget": Von dieser Familie führt unsere Liste drei Namen auf. Vater
und Sohn Hans Jorget d. Ä. und Hans Jorget d. J. und einen Cans, der verschrieben
sein könnte. Die Familie gehört nach Auskunft des Stadtarchivs Straßburg
auch zu den einheimischen Familien. Kindler bringt die Namens Variante Jorger,
Joerger, ein bedeutendes, alteingesessenes ritterliches Geschlecht.55

„Die von Straßburg": Hans Franziskus von Straßburg. Diese Familie ist
ebenfalls bei Kindler aufgeführt, alter Adel, seit 1207 erwähnt, verschiedene Linien
und Stämme.56

„Die V o 11 z ": Auf der Liste sind verzeichnet Rudolf und Baskon Voltz, daneben
ein Ludwig Voltz von Meywiller, wohl Neuweiler. Nach Kindler „ein
ursprünglich bürgerliches nachmals in den Adel übergetretenes Geschlecht der
Stadt Straßburg".57 Ein Rudolf Voltz, geadelt, gibt 1469 das Bürgerrecht in Straßburg
auf.58 1480, 1492 ist er Vogt von Herrenstein. Er heiratet 1477 Ursula Wirich
und könnte in unserer Liste aufgeführt sein.59 Vielleicht kommen Bascon und Ludwig
aus der weitläufigen Verwandtschaft.

„Die von Synn": Bis jetzt nicht zu finden Christoph von Synn unserer
Liste. Graf von Kageneck vermutet eher „Zindt"?

„Die von Bostheim", wohl Botzheim. Unklar Obel von Bostheim. Nach
Kindler „Altes Dorf und Burgstall zwischen Schlettstadt und dem Rhein. Die von
Botzheim hatten das Schultheißenamt in Schlettstadt 1352 bis 1436 als kaiserliches
Lehen inne. Sie sind über das Elsaß und die Markgrafschaft Baden verbreitet".60

Nach Durchsicht der Straßburger Gruppe ergibt sich folgendes Bild: Es handelt
sich bei allen Teilnehmern wohl um Mitglieder alteingesessener Straßburger Patriziergeschlechter
, die, wie auch sonst oft, spätestens in der zweiten Hälfte des
15. Jahrhunderts den Briefadel erhalten.

Die Führung der Gruppe dürfte, wie erwähnt, Franz Hagen d. Ä. übernommen
haben, vielleicht auch für das gesamte Unternehmen. Das unterstreicht sein Bergbaulehen
1488 im Kinzigtal, das er von den Grafen von Fürstenberg erhielt.

Hier zeigt sich eine ehrenwerte, meist verwandte Gesellschaft angesehener, vermögender
Männer, die wohl zum Teil auch junge Familienmitglieder geldlich an
dem Unternehmen auf fünfzig Jahre beteiligten. Die Gründung solcher Gesellschaften
auf Familienbasis ist allenthalben in den Reichsstädten für den Handel
schon vor 1400 zu beobachten.

Damit wäre, soweit als möglich, auf die den Vertrag schließenden Personen eingegangen
. Nun ist es an der Zeit, sich den Vertragspunkten zuzuwenden, die die
mercatores mit König Karl VIII. aushandeln konnten.

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