http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1985/0137
Der Rennweg von Freiburg im Breisgau
Von
Gottfried Odenwald
In Freiburg im Breisgau gibt es eine Straße mit dem Namen „Rennweg". Diese
zweigt von der Habsburgerstraße (= Bundesstraße 3) — etwa in Höhe der Einmündung
der Herderner Hauptstraße — nach Westen ab, macht nach 300 m (an der
Bahnunterführung) einen Knick nach Nordwesten und endet heute nach weiteren
300 m mit ihrer Einmündung in die Waldkircher Straße.
Die für einen städtischen Wohnbereich unscheinbare Straßenbezeichnung „Rennweg
" läßt den Vorübergehenden kaum etwas ahnen von der stadtgeschichtlichen
Vergangenheit, die sich hinter diesem Namen verbirgt, und man vermutet allenfalls
einen alten Feldweg, der in diesem Straßennamen — wenn auch bemerkenswert beharrlich
! — seine Spur hinterlassen hat. Doch hat auch die stadtgeschichtliche Forschung
— aber keineswegs nur in Freiburg — dem da und dort in mittelalterlichen
Städten anzutreffenden Straßennamen „Rennweg" bisher noch kaum Beachtung
geschenkt.1
Zum Verlauf des Freiburger Rennwegs ist noch anzumerken, daß er sich früher
noch ein Stück weiter, in die Ackerflur hinein erstreckt hat — wie auf dem Kornta-
werschen Gemarkungsplan von 16082 zu erkennen ist (Abb. 1). Aber er ging
anscheinend noch vor dem Mooswald, einem alten bereits in einer Urkunde von
1008 genannten „Forst",3 zu Ende. Dabei kann weder von seiner allgemeinen Verlaufsrichtung
her noch aufgrund irgendwelcher anderer Hinweise ein bestimmtes,
angestrebtes Ziel des Rennwegs ausfindig gemacht werden. — Der Straßenknick an
der Bahnunterführung hingegen gehört nicht zum ursprünglichen Verlauf des
Rennwegs, sondern geht auf die Gestaltung der Straßenführung bei der Bebauung
des nordwestlichen Stadtrandes von Freiburg um die Jahrhundertwende zurück
(Abb. 2). Noch zu Ende des 19. Jahrhunderts weisen die Stadtpläne4 an dieser Stelle
nur eine leichte Wegkrümmung auf.
Rennwegen kann man im deutschen Sprachgebiet in nicht ganz geringer Zahl begegnen
.5 Der bekannteste dieser Rennwege ist der „Rennsteig" des Thüringer Waldes
. Er gehört zu einem Typ von Rennwegen, die sich als „Kamm-Rennwege" beschreiben
lassen, da sie auf der Kammhöhe langgestreckter Bergrücken verlaufen.
Von ihnen sind ein gutes Dutzend heute noch auf den amtlichen topographischen
Blättern und teils auch auf Landkarten größeren Maßstabs eingezeichnet und im
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