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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
104.1985
Seite: 219
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1985/0221
1812 war Vinzenz Klumpp der einzige, der „dahier das Knopfmacherhandwerk
treibt".57 Da bewarb sich Andreas Thoma von Biengen, der „durch die vorgelegten
Zeugnisse der besten und geschicktesten Schneider dahier dargethan hat, daß er bey
der verwittibten Frau Knopfmacher Klumpp [d. h. Vinzenz Klumpps Stiefmutter]
längere Zeit in Arbeit gestanden und alle Arten von Knöpfen, Börteln etc., was zu
Kleidung nöthig ist, zu ihrer und des Publikums voller Zufriedenheit verfertigt
habe"58, um Bürger- und Meisterrecht. Sein Gesuch stieß zunächst auf heftige Ablehnung
. Die Zulassung erfolgte schließlich nur „in der Erwägung, daß Andreas
Thoma die Knopfmacherwittwe Klumpp [... ] zu heirathen gedenkt, wodurch also
die ohnehin geringe Anzahl der Knopfmacher nicht vermehrt wird, sondern in
ihrem vorigen Zustande bleibt".59

Wie Vinzenz Klumpp ging auch sein Sohn Karl dem Knopfmachergewerbe nach.
Von ihm kam das Haus „zum Silberberg" 1862 an den Kaufmann Franz Müller.60
Letzter Eigentümer vor der Vereinigung mit dem Haus „zum Rosen" durch Ludwig
Rau war der Kaufmann Franz Schuster, der eine Manufakturwarenhandlung
betrieb und die Geschäfte der 1880 konstituierten Handelskammer führte. Auch
nach dem Hausverkauf an Rau hatte die Handelskammer, solange Schuster das
Amt des „Oberrechners" wahrnahm, ihre Geschäftsräume in der Kaiserstr. 54. Danach
, im Jahre 1906, wurden sie in das Wenzinger-Haus am Münsterplatz verlegt.61

Von dem stolzen Bau des Ludwig Rau, dem die alten Häuser „zum Rosen" und
„zum Silberberg" Ende der Achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts hatten weichen
müssen, ist nach dem großen Bombenangriff auf Freiburg am 27. November 1944
nichts übriggeblieben. Bis auf die Grundmauern brannte der Komplex herunter.
Nach dem Kriege trat ein völliger Neubau durch die Sparkasse, der auch das Eckhaus
zur Gauchstraße einbezog, an seine Stelle.

ANMERKUNGEN

1 StAF C 4 / XV / 6 / 8.

2 Verzeichnis der Liegenschaftskäufe im Monat März, in: Freiburger Zeitung vom 15. April 1886.

3 Bad. Architecten und Ingenieur Verein (Hrsg.), Freiburg im Breisgau, die Stadt und ihre Bauten,
1898.

4 StAF C 4 / XV / 6 / 8.

5 K. Schmidt, Freiburger Brunnen, in: Freib. Almanach 1969.

6 StAF C 4 / XV / 6 / 8.

7 StAF H 10628.

8 Auszug aus dem Grundbuch Teil 29 S. 335 Nr. 424, in: StAF H 10628.

9 StAF H 10628.

10 Auszug aus dem Grundbuch Bd. 45 S. 829 Nr. 702, in: StAF H 12759.

11 H. Flamm, Gesch. Ortsbeschr. der Stadt Freiburg i. Br., Bd. 2 Häuserstand 1400 1806, Freiburg
1903 (Veröff. aus dem Archiv der Stadt Freiburg 4. Teil), S. XXVIIH

12 Sein Vater Karl Behrle von Herbolzheim war 1804 Bürge bei der Eintragung einer Hypothek (StAF
Fertigungsprot. B 5 (P) III a 1 Nr. 63 S. 689).

13 E. Krebs, Alte Bürgerfamilien, Freiburg 1922.

14 StAF Fertigungsprot. B 5 (P) lila 1 Nr. 50 S. 348.

15 StAF C 1 Erbschaften 184.

16 StAF Herrschaftsrecht E 1 A IV d 5 S. 92.

17 StAF C 1 Erbschaften 184.

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