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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
104.1985
Seite: 231
(PDF, 41 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1985/0233
Das Haus „zum Walfisch"

Von

Hans Sigmund, Dieter Hensle

Aus heutigen Plänen oder Fotos der Jahrhundertwende auf die Bebauung des
Grundstückes Lagebuch Nr. 669, der alten „städtischen Sparkasse", zu schließen
oder gar die früheste Bebauung im Rahmen der Orts- bzw. Stadtentwicklung zu bestimmen
, kann einerseits für das 12./13. Jh. oder für weit frühere Zeiten nur Annäherungen
bringen, andererseits für spätere Jahrhunderte reizvolle Geschichte und
Geschichten erzählen.

Das Grundstück des Hauses „zum Walfisch" mit seinen nach Westen liegenden
Anbauten wird nach Osten durch die in vorstehenden Aufsätzen geschilderte Bebauung
an der Kaiserstraße begrenzt. Nach Westen dürfte es im 12. Jh. mit einer
öffentlichen, d. h. einer Allmend-Gasse, abgeschlossen haben, wie der Aufsatz von
C. A. Meckel annimmt (siehe Seite 83 bis 92).

Nach Norden lag die Turnergasse, heute Gauchstraße genannt, nach Süden
wurde die Gasse „by den parfüssen fürn Blattfuß hinabwert" bezeichnet. Statt der
Barfüßer steht heute auf den Straßenschildern „Franziskanerstraße".
In den Herrschaftsrechtsbüchern1, d. h. Veranlagungsregistern für eine Grundsteuer
an die jeweilige Herrschaft, werden ab etwa 1460 mehrere Häusernamen in
der Nachbarschaft zu den oben geschilderten Gebäuden „zum Gauch", „zur
Rosen", „zum Silberberg" und „zum roten Kopf" genannt:

a) „zum Blattfuß"2

Hier ist Berchtold Besikin, der Stadtschreiber, als Bewohner und Zahlungspflichtiger
genannt. Er versah zwischen 1393 und 1402 das Amt des Stadt- und
Ratschreibers und hatte bei dem Stadtschreiber J. von Gloter 1388/89 gelernt.3
Die Nähe zum Rathaus bestach schon vor 600 Jahren.

b) „zum Sampson"

Dieses Haus besaß Meister Heinrich der Arzt. Vielleicht können wir in ihm den
1409 genannten Wundarzt Heinrich Salmon sehen.4

c) „zum Ofenhaus", auch „zum offen Haus"
Als Besitzerin wird Else Rumennin notiert.

Ein „ofenhus" wird meist als Backhaus anzusehen sein.

Das wohl daneben liegende Haus „zum Hermelin", dessen Eingang von der Turnergasse
her war, erscheint in einer Urkunde des Heiliggeist-Spitals von 13825. Darin
vermacht Margarethe von Sölden, die Tochter des ebenfalls als Stadtschreiber
zwischen 1304 bis 1336 tätigen Peter von Sölden, von diesem Hause, in dem sie
wohnt, einige Gülte an Dritte. Peter von Sölden wird auch im Herrschaftsrechtsbuch
I, fol 25, erwähnt.6

Im Anschluß nach Westen lag das Haus „zur Gilgen" oder auch „zur weißen

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