Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
104.1985
Seite: 281
(PDF, 41 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1985/0283
Kleinere Beiträge

Goethe in Freiburg und im Breisgau

Von

Helmut Bender

Hätten wir uns thematisch auf Freiburg allein beschränkt, wären die Resultate gar
zu schmalbrüstig gewesen. „Zweimal hat Goethe auf seinen Reisen nach dem
Süden auch Freiburg i.Br. besucht", referiert ein Goethe-Brevier „für die Jugend
am Oberrhein"1 zu Recht. Das erstemal war's am 7. Juni 1775: Goethe hatte seine
mit dem ihm von Jugend auf bekannten Oberamtmann Johann Georg Schlosser
verheiratete Schwester Cornelia besucht. Er befand sich — zusammen mit den Brüdern
Grafen Stolberg und Graf Haugwitz — auf seiner „Ersten Schweizerreise",
war im Mai über Heidelberg nach Karlsruhe gelangt und hatte u. a. dem Markgrafen
und nachmaligen badischen Großherzog Karl Friedrich seine Aufwartung gemacht
(darüber ausführlich im 18. Buch von „Dichtung und Wahrheit" sowie in
zahlreichen Briefen und Notizen). In Straßburg trennte er sich vorübergehend von
den Grafen, um zusammen mit Jakob Michael Reinhold Lenz über Offenburg und
Kenzingen nach Emmendingen zu reisen, wo man sich vom 28. Mai bis zum 6. Juni
aufhielt. Die anschließende Reiseroute nach Zürich führte mit Bestimmtheit über
Freiburg — Schaffhausen — Konstanz — Winterthur und nahm den Zeitraum vom
6. bis 9. Juni in Anspruch. Bedauerlicherweise gibt es keine Äußerungen Goethes
über seinen Freiburger Aufenthalt: „Wo Goethes Postkutsche in Freiburg gehalten
hat, läßt sich mit Sicherheit nicht sagen. Man denkt an das Gasthaus ,Zum Mohren4
, das in jener Zeit Posthaltestelle der Thum- und Taxischen Post war" (vgl.
Goethe-Brevier, S. 37). „Der ,Mohren4, an der nördlichen Ecke von Kaiser- und
Nußmannstraße gelegen, fiel im November 1944 der Kriegsfurie zum Opfer. Ein
Filmpalast steht heute an der Stelle der alten Gaststätte ...", berichtet Emil
Baader2 1965 (inzwischen Hertie-Kaufhaus-Terrain).

Ein zweites Mal befand sich Goethe vier Jahre später, auf seiner „Zweiten
Schweizerreise", auf der Durchreise durch Freiburg. Er hatte, wieder von Straßburg
kommend, das Grab seiner bereits am 8. Juni 1777 verstorbenen Schwester besucht
; darüber in einem Reisebericht an Frau von Stein vom 28. September: Hier
bin ich nun nah am Grabe meiner Schwester, ihr Haushalt ist mir, wie eine Tafel
worauf eine geliebte Gestalt stand die nun weggelöscht ist. Die an ihre Stelle getretene
Fahimer, mein Schwager, einige Freundinnen sind mir so nah wie sonst
Am darauffolgenden Tag, dem 29. September, arrangiert man gemeinsam einen
Tagesausflug über Freiburg ins Dreisam- und Höllental. Auch die beiden Töchter
der Verstorbenen, Juliette und Luise Schlosser, waren mit dabei. Dazu W.E. Oef-

281


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1985/0283