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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0013
schlössen sich deshalb u. a. Basel, Freiburg, Breisach, Straßburg und Endingen zusammen
. Die Verbündeten beschlossen, zuerst Emmendingen anzugreifen, da der
marggraff ein statt machen wollte,21 sodann wolle man den Ort ganz abbrechen
und die muren sleifen.28 Dieser Plan wurde im Juni 1424 auch ausgeführt,29 und der
Krieg zu Ungunsten Bernhards entschieden. Die Friedensbedingungen, in der sogenannten
„Mühlburger Richtung" formuliert,30 verlangten von ihm große Zugeständnisse
; die Ausdehnung seiner Markgrafschaft blieb jedoch annähernd dieselbe
wie vor dem Krieg.31 Auch das Marktrecht für Emmendingen blieb bestehen. Über
die Phase des konkreten Wiederaufbaus des Dorfes wissen wir leider nichts.32 Die
„Mauer", was auch immer man darunter verstehen mag, wurde aber offensichtlich
nicht wieder aufgebaut.33

Die nächsten 150 Jahre der Emmendinger Ortsgeschichte verliefen ohne nennes-
werte äußere Ereignisse, die für unsere Fragestellung von Bedeutung wären.34 Im
Bauernkrieg von 1524/2535 ist der Ort wohl auf Grund seiner überwiegend landlichen
Bevölkerung von direkten Zugriffen verschont geblieben, während z. B. das
nahe Kloster Tennenbach vollständig zerstört worden ist, und die Einnahme der
Feste Hachberg nur Dank der besseren Verteidigungsmöglichkeiten verhindert
werden konnte.36

Bemerkenswert ist die Beschreibung der Markgrafschaft Hachberg im „Hochber-
ger Lagerbuch" von 1567/68,37 die von Markgraf Karl II. (1529—1577) angeordnet
wurde und uns einen genauen Einblick in die damaligen Verhältnisse ermöglicht,
d. h. in die Rechte der Herrschaft und die Pflichten der Untertanen. Die Hinweise
auf die Anlage des Dorfes sind allerdings nicht sehr hilfreich. Immerhin erfahren
wir, daß es 56 Häuser hatte — darunter eine Gemeindestube auf dem Marktplatz —
und schätzungsweise 300 Einwohner zählte. Die wirtschaftlichen Verhältnisse
hatten sich inzwischen deutlich verbessert, nachdem Karl II. 1572 auch den
Wochenmarkt wieder fest eingerichtet hatte.38

Die von Karl II. eingeleitete positive Entwicklung erfuhr in seiner Nachfolge
noch deutlichere Akzente.39 Nach seinem Tod 1577 fiel die Markgrafschaft Hachberg
nach Erbteilung zwischen seinen Söhnen Ernst-Friedrich (1560—1604),
Georg-Friedrich (1573 —1638) und Jacob (1562—1590) an letzteren. Dieser trat als
Jacob III. 1584 seine Regierung an.40 Er bezog zunächst die Burg Hachberg, verlagerte
aber schon bald seinen Sitz nach Emmendingen. Zu diesem Zweck hatte er
u. a. den ehemaligen Keppenbacher Hof des Klosters Tennenbach gekauft und ließ
ihn zu einem Schloß umbauen41 — womit zum ersten und letzten Mal ein Markgraf
in Emmendingen residierte. Mit dem bekannten Datum 1. Januar 1590 beginnt ein
neues Kapitel für den Ort, die eigentliche Stadtgeschichte; denn Jacob erhob den
Marktflecken Emmendingen an diesem Tage zur Stadt.42

Die Stadterhebung traf die Emmendinger Bevölkerung nicht gänzlich unerwartet.
So wird für das Jahr 1574 bezeugt, daß dort ein Thurm und ein gewelbt Thor zu
einer uffziehenden Brücken gemacht worden sei, und daß allgemein davon die Rede
sei, daß man Emmendingen zur Stadt machen wolle.43 Aber den entscheidenden
Schritt dorthin hat erst Jacob III., in Abstimmung mit seinen Räten, getan. Ging es
letzteren vor allem um die Befreiung der Bevölkerung von der Leibeigenschaft und
deren Recht auf Freizügigkeit,44 so werden in Jacobs Kalkulationen neben wirt-

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