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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0034
Plan tatsächlich erst nach Jacobs Tod (August 1590) entstanden ist oder nicht doch
zumindest auf dessen Initiative hin entworfen worden sein kann.

Die Akte im GLA 115/9, Hochberg — öffentliche Bauteile, betrifft die Befestigung
der Hochburg. Im zweiten Abschnitt wenden sich Landvogt und Rat von
Hochberg an den Markgrafen Ernst-Friedrich: . . . Verschiner zeit ist auf E.frstl.
Gn. nachbarlichs ersuchen der statt Straßburg baumeister Johan Schock alhie
erschienen, und wir ihne die hievor angedeute obligende gebew sehen lassen und
darüber sein meinung zu vermerken begehrt. . . . Wie denn Emmendingen zu umb-
fassen, und beschlissig zu machen, dessen ist uns von ihm ein Abriß überliefert.
Nachdem wir aber dasselbig nechtsgelegene gebürgs, und der underthanen unver-
möglichkeit halber für bedenklich und beschwerlich, auch des Schloß Hochberg
wegen nachtheilig gehalten, wir ihne zu verstehen geben, mit was andere bequem-
lichkeit und nach beschaffenheit der Sachen dieses vorzunehmen sein mochte.
Dessen würde E. frstl. Gn. er mündlichen bericht anfuegen . . . Emmendingen
25. Mai 1591. Auf Seite 9 schreibt Johan Schoch später an Markgraf Ernst-
Friedrich: . . . belangend die beschließung des Flecken Emmendingen do solches je
sollte ins werk gerichtet werden, möchte meines erachtens allein mit einem weiten
Wassergraben, so aus- und inn wendig allein von grund ohn einig mauerwerk (ausgenommen
bei den Porten) aufgeführt, nachmalen mit hagdorn und anderen dazu
tauglichen holz besetzt, welches nit allein für aufsteigen sondr auch zur erhaltung
desselben gestaden dienstlich, inwendig mit einer nach gestalt des Ortes gebührenden
brustwehr und stand geordnet werden, zu welchem allein zum anfang ich ein
ungefährlich schlechten Abriß gemacht, damit man desto besser noch nach gestalt
der Sachen in vermehrter beratschlagung davon möge handeln ... 73. September
1591. In der Akte sind enthalten die beiden Pläne 132 (Abb. 3 und 16), Maße jeweils-
50x60 cm, und ein Schnitt durch Bastion und Graben, der als Profilskizze die
Höhenverhältnisse der Befestigungsanlage angibt. Nur auf dem großen Festungsplan
steht neben der Maßskala „ Werck Schochft oder „ Werck Schuhft (als Maßstab
?). Die Pläne selbst sind undatiert.

Johan (Hans) Schoch — geboren um 1550 in Königsbach, gestorben 1631 in
Straßburg — war zunächst einfacher Werkmeister in Straßburg und von 1583 bis
1585 markgräflicher Baumeister am Durlacher Hof. 1590 wurde er Nachfolger des
berühmten Festungs- und Stadtbaumeisters Daniel Specklin in Straßburg.133 Diese
Stelle wurde 1597 aufgehoben, danach war Schoch von 1601 bis 1619 kurpfälzischer
Hofbaumeister, anschließend bis zu seinem Tod nochmals Stadtbaumeister in
Straßburg.134 Die engen Kontakte Schochs zur Markgrafschaft sind vor allem in der
guten Zusammenarbeit mit Markgraf Ernst-Friedrich begründet, für den er auch
noch nach 1585 etlicher gebew halber nach Durlach kam. Aber er stand auch mehrmals
in den Diensten Jacobs III. So kam er nachweislich bereits 1585 zur Hochburg
, um für Jacob etliche gebew anzurichten. Später ist belegt, daß Jacob ihn im
August 1588 und einige Male im Frühjahr 1589 nach Emmendingen berief, um sich
mit ihm u. a. über eine Befestigung des Ortes zu beraten.135 Aus diesem Grund liegt
die Vermutung nahe, daß Markgraf Jacob bei Schoch zunächst einen Entwurf für
einen bastionierten Festungsplan anregte. Einer Realisierung diese Planes (Abb. 16)
konnte Markgraf Jacob innerhalb eines Jahres bis zu seinem plötzlichen Tod (1590)

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