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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0072
schaft sowie die Zufriedenheit seiner höheren Behörde mit dessem Dienstfleiß in
solchem Maße erworben, daß die Besetzung der 2. Hauptlehrerstelle durch besagten
Lehrer unser gemeinsamer Wunsch ist. Da uns dieser Lehrer auf unser Ansuchen
versprochen hat, sich um die betreffende Hauptlehrersteil bewerben zu wollen,
erlauben wir uns, Großherzogliches Oberschulamt im Interesse unserer Schule zu
bitten, die neuerrichtete Stelle dem Hauptlehrer Josef Frank hochgefälligst übertragen
zu wollen.

Errichtung einer zweiten Hauptlehrerstelle

Die Gemeinde wurde enttäuscht, Frank erschien nicht auf der Vorschlagsliste. Nur
um ihn zu gewinnen, hatte sie die Errichtung der 2. Hauptlehrerstelle erstrebt. Das
gab sie offen zu, als sie der Kreisschulvisitatur gegenüber der Enttäuschung über
die Nichterfüllung ihres Wunsches Ausdruck verlieh. Sie schrieb: Es hat die
Gemeinde in der Hoffnung, den jungen, in seinem Fache tüchtigen Hauptlehrer auf
die hier neuerrichtete Hauptlehrerstelle zu erhalten, große Opfer auf sich genommen
. Die hiesige Volksschule hat noch unter keinem Lehrer solche Fortschritte gemacht
wie unter ihm, als er die hiesige Unterlehrerstelle versah. Dann wiederholte
sie ihr Gesuch mit dem Hinweis, daß die vorgeschlagenen fünf Bewerber im Durchschnitt
14 Jahre lang Unterlehrerposten versehen hätten, der von ihr vorgeschlagene
Hauptlehrer Frank aber in günstigeren Verhältnissen dastehe.

Mit Erlaß vom 21. Mai 1872 besetzte das Oberschulamt die Stelle mit dem von
Freiburg gebürtigen, in Staufen bei Bonndorf als Hauptlehrer wirkenden Leopold
Künstle.

Hauptlehrer Leopold Künstle

Künstle hatte sich bei der Gemeinde vor seiner Bewerbung als Lehrer und Musiker
vorgestellt und gleichzeitig Erkundigungen über die Stelle eingezogen. Er schrieb
ihr: Ich bin verehelicht, Vater von drei Kindern, habe 20 Dienstjahre und war
5 lh Jahre Lehrer in Bonndorf. Ich war stets bemüht, durch eifrige und getreue Erfüllung
meiner Pflichten sowohl als auch durch untadelhaftes Verhalten meinem
Stande Ehre zu machen. Zum Beweis meiner Behauptungen lege ich dem Brief
meine sämtlichen Dienstzeugnisse bei. Meine Befähigung in der Musik weise ich
nach durch die Vorlage eines gedruckten Zirkulars zur Verbreitung zweier von mir
verfaßter vierstimmiger Gesänge mit eingeflochtener desfallsiger Empfehlung, wobei
ich voraussetze, daß in Ebringen auch die Musik gewissermaßen heimisch sei,
wie ich solches zum Voraus schon vermutete. Ich suche auch Verbindung mit Freiburg
, meiner Heimat, und erwarte in Ermangelung an Schulgütern eine gebührende
Geldentschädigung, dann eine angemessene Wohnung und wenigstens 2 lh Klafter
Holz zu freiem Bezug.

Als ihm die Stelle zugeteilt war, teilte er seine Ernennung dem Bürgermeister sofort
mit. Er schrieb ihm: So ist also der Würfel bezüglich der neuen Hauptlehrerstelle
in Ebringen gefallen. Ich setze voraus, daß ich gute Verhältnisse antreffe. Ich
mache keine besonderen Ansprüche, sondern erwarte nur, was sich von selbst ver-

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