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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0106
der Schweiz in den Schwarzwald umlenken. War dies nicht möglich, wollte man am
Schweizverkehr zumindest teilhaben.48

Vereine bildeten sich, wie der „Badische Verein von Industriellen und Gastwirten
zum Zwecke, den Schwarzwald und seine angrenzenden Gegenden besser bekannt
zu machen", (1864) später in ,,Schwarzwaldverein" umbenannt, der „Verein zu
Verschönerung der Stadt Freiburg und ihrer Umgebung" (1873) und nach dessen
Auflösung der „Verkehrsverein für Freiburg und den Schwarzwald" (1904).49 Diese
Vereine machten selbst tatkräftig Werbung für Freiburg, oder sie unterstützten
werbewirksame Infrastrukturverbesserungen (Grünplanung, Schloßbergplanung,
Schauinslandplanung, Propagierung des Wintersports). Sie vergaben aber auch
Aufträge, Informationsmaterial für Fremde zu verfassen; so z. B. entstand der
„Führer durch den Schwarzwald" (1865) von Carl Wilhelm Schnars. Dieser Reiseführer
erlebte viele Auflagen. 1865 schrieb Schnars im Vorwort: „Tausende durchfliegen
auf der Eisenbahn die fruchtreiche Ebene des Rheintals, ohne von dem Vorhandensein
der prachtvollen Naturschönheiten des nahegelegenen Gebirges einen
Begriff zu haben. Eine Tour durch den Schwarzwald ist ebensowohl eine treffliche
Vorbereitung auf romantische Alpenfahrten in der Schweiz als ein würdiger
Schlußstein einer größeren Schweizerreise".50

Sehr charakteristisch und von großem Reiz sind Beschreibungen von Freiburg in
zwei Spezialreiseführern aus dem 19. Jahrhundert. So hieß es z. B. in dem 1905 in
zehnter Auflage erschienenen Büchlein „Die Kurorte und Heilquellen des Großherzogtums
Baden für Ärzte und Heilbedürftige": „Die Lage von Freiburg in lieblicher
, rebenumsäumter Ebene mit der unmittelbaren Nähe schützender, bewaldeter
Höhen (Schloßberg, Roßkopf, Brombergkopf, Kreuzkopf, Schönberg etc.) macht
Freiburg zu einem vorzüglichen klimatischen Kurort. Wärme der Ebene und Kühle
des Gebirges gleichen einander aus. Der Schloßberg ist mit seinen bald sanft, bald
schroff ansteigenden, vielfach gewundenen und beschatteten Spazierwegen, die
selbst nach Regen rasch trocknen, mit seinen malerischen Felsen, Wäldchen,
Reben, eine der schönsten Zierden Freiburgs und für Terrrainkuren aller Grade wie
geschaffen. Aber nicht allein durch seine vortreffliche Gebirgsluft, sondern auch
durch sein reichliches Trinkwasser erster Güte und eine in jeder Beziehung tadellose
Kanalisation zeichnet sich Freiburg aus. Schwemmkanäle bester Einrichtung führen
alle Abfälle aufs rascheste weit vor die Stadt hinaus auf die Rieselfelder. Die Freiburger
Gesundheitsverhältnisse sind deshalb auch die denkbar besten. Die Wasserleitung
, Kanalisation und Rieselgut sind eine hygienische Sehenswürdigkeit der
Stadt. Erwähnt sei ferner auch der Stadtgarten, wo das städtische Orchester während
der Sommermonate täglich Konzerte gibt; bei ungünstiger Witterung werden
diese in der im Garten befindlichen Festhalle abgehalten. Für die leiblichen Bedürfnisse
sorgen (außerdem) Delikatessen- und Bierstuben, Kaffeehäuser mit Garten
(Kopf), sowie Konditoreien. Zu den Vorzügen Freiburgs als Fremdenstadt, Univer-
sitäts- und Garnisonsstadt tritt nun eine selbst von Baden-Baden nicht übertroffene
Fülle der herrlichsten Naturschönheiten in der nächsten, sowie in der weiteren Umgebung
. In den letzten Jahrzehnten haben sich viele Familien und Pensionäre, besonders
norddeutsche, hier angesiedelt".

In dem von Gsell-Fels geschriebenen Buch ,,Die Bäder des Schwarzwaldes und

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