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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0107
des Rheins (1885) lesen wir: „Es ist ein Erholungsort, der mit den Vorzügen einer
gemütlichen kleineren familiären Stadt, die Bildungsgenüsse derselben und eine
nahe herrliche Gebirgs- und Waldumgebung, köstliches Landleben verbindet, somit
auch ein Ruhesitz für Leute, welche nach arbeitsvollem Leben von den Mühsalen
des Lebens ausruhen wollen, ohne die geistigen Lebensgenüsse zu entbehren".

Einer der Angelpunkte der Konzeption Touristen und vermögende Rentiers nach
Freiburg zu ziehen, war die Herrichtung eines Stadtgartens.

Als man an die Erörterung der Schaffung eines Stadtgartens heranging, waren
die Festhalle und die Flächen und einige Einrichtungen der Oberrheinischen Ge-
werbeausstellung von 1887 vorhanden. Die Festhalle war 1846/47 und 1853 nach
den Entwürfen von Prof. Dr. Eisenlohr, Karlsruhe, von dem Freiburger Architekten
Schneider erbaut worden. 1854 war die Festhalle, auch „Festscheune" genannt,
eröffnet worden. 5.000 Menschen konnten in ihr Platz finden. Sie diente der
Durchführung von Gesangsfesten, Konzerten, Bällen, Versammlungen, Turnfesten
, Gala-Essen. Auch bei den Industrie- und GeWerbeausstellungen von 1871
und 1887 fand sie Verwendung.51 1887 war die 2. Oberrheinische Ausstellung, die
als ein großer Erfolg für Freiburg von den Veranstaltern gewertet wurde. „Erkundigungen
bei den verschiedenen Inhabern offener Ladengeschäfte ergaben, daß sie
1887 durchschnittlich über 20 °/o mehr als vorher umgesetzt hatten. Weit größer
dürfte der Prozentsatz bei den Bäckern, Metzgern und ähnlichen Gewerben gewesen
sein, von den Wirten, welche häufig kein Zimmer mehr zur Verfügung hatten
, gar nicht zu reden. Unsere Stadt wurde bei Tausenden von Fremden bekannt,
welche aus der Schweiz zurückkehrend die Ausstellung besuchten, bei dieser Gelegenheit
die Schönheiten Freiburgs kennenlernten, und von denen vielleicht mancher
sich früher oder später hier seinen Wohnsitz wählen wird".52 7850 Personen aus
Freiburg besuchten mit Abonnementskarten die Ausstellung.53 An den letzten drei
Ausstellungstagen wurden nochmals 3844 Billette gelöst. Ein deutlicher Index für
das Interesse waren auch der Umfang der erworbenen Konzert- und Abendkarten.
Er betrug 49148 Stück.54 Ungefähr 2A der Ausstellungsfläche auf dem ehemaligen
Exerzier- und Meßplatz war Gartenanlagen vorbehalten55 (Abb. 2), die Schmöger
geplant hatte und erstellen ließ. Diese Ausgestaltungen „gefielen allgemein"56
(Abb. 3). Das Aquarium im Wirtschaftsgarten neben der Festhalle, der Musikpavillon
und der Springbrunnen konnten später bei der Herrichtung des Gartens verwendet
werden.

1886 tauchten im Zusammenhang mit dem Ausbau der Festhalle Überlegungen
des Stadtrats auf, einen Stadtgarten zu schaffen.57 Es mangelte in dieser Halle an
sehr vielem (keine Küche, kein Büffet, kein Speisesaal, kein Damenzimmer, kein
Rauchzimmer, keine Ventilation, Heizung durch Kasernenöfen, ungenügende
Treppen, hölzerne Sitzbänke). Auch der Zusammenhang Stadtgarten/Städtisches
Orchester als Dauereinrichtung wurde behandelt.58 Man glaubte, seine Rentabilität
nur im Rahmen eines Konzertbetriebes im Stadtgarten gewährleisten zu können.
Ein solches Orchester kann aber nur bestehen, wenn ihm während der Sommerferien
in einem Parke oder dergleichen Gelegenheit zu regelmäßigen Konzerten geboten
wird. — Man betonte, daß auch Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, Baden-
Baden, Konstanz, Stadtgärten besäßen. Ein solcher Stadtgarten, der Freiburg bis-

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