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her gestellt hatte, und der eine empfindliche Lücke in unserer für die Öffentlichkeit
geschaffenen geselligen Einrichtungen ausfüllen wird, kann aber nur eine gedeihliche
Entwicklung nehmen, wenn dieselbe mit einer gut geführten Restauration verbunden
ist, der auch die nötigen geeigneten Räumlichkeiten zur Verfügung stehen,
um selbst bei ungünstiger Witterung der Musik beiwohnen zu können. Auf diese
Weise wird in den Sommermonaten Fremden und Einheimischen eine angenehme
und erwünschte Gelegenheit geboten, die Abendstunden in anregender Weise zu
verbringen. Die Erbauung einer neuen Festhalle wurde überlegt, aber aus Kosten-
und Platzgründen abgelehnt. Dieses Argument der Platzkonkurrenz Festhalle
/Stadtgarten tauchte auch in den zwanziger und dreißiger Jahren erneut auf.
Auch eine spätere Vergrößerung des damals projektierten Parks wurde schon erörtert
, eine Frage, die im 20. Jahrhundert langjährige Diskussionen auslöste, da der
Stadtgarten als sehr schön galt, mehr und mehr aber mit einer Fläche von 1,35 ha.
als viel zu klein sich herausstellte. — Auch in diesem Punkte orientierte man sich
wieder an anderen badischen Städten wie Mannheim und Karlsruhe. Es ist gar nicht
gesagt, daß nicht ein Teil oder der ganze Karlsplatz, wenn sich das Bedürfnis herausstellt
, mit in den Rayon des Stadtgartens gezogen wird. Der Mannheimer und
der Karlsruher Stadtgarten ist wesentlich größer als Karlsplatz, Festhallenterrain
und Wagnerisches Gut zusammen und man hat in Karlsruhe große Teile des
frühren Tiergartens dem Stadtpark später einverleibt. Welch unerfreulicher Nachruf
erwüchse aber der Gemeindeverwaltung, wenn das Terrain der alten Festhalle
verkauft wäre, die neue Festhalle auf dem Karlsplatz stände und der darum angelegte
Stadtpark bei den sich immer weiter ausdehnenden Verhältnissen nach einer
Reihe von Jahren zu klein wäre und man müßte mit großen Kosten etwa Terrain
wieder ankaufen, oder im Falle dies unmöglich, man hätte für mehr als ]/i Million
eine verfehlte Anlage geschaffen.^

Schließlich wird auch die Eintrittsgeldfrage erörtert. Zu diesem Zweck recherchierte
man in Zürich, Hamburg, Berlin, Frankfurt, Mannheim, Karlsruhe, Köln,
Augsburg, Nürnberg. Dabei stellte sich heraus, daß Mannheim und Karlsruhe stets
Eintrittsgeld erheben, Heidelberg und Baden-Baden nur während der Musik, Konstanz
überläßt den Seegarten zur freien Benützung.^ Die Diskussion im Bürgerausschuß
war recht kontrovers.61 Daher ergaben sich folgende Argumente:

1. Hinweis auf Karlsruhe und Mannheim sei nicht stichhaltig. Freiburg mit seinen
schönen Anlagen könne einen solchen Garten mehr entbehren als andere Städte.

2. Die gesamte Umgebung der Stadt sei ein Garten.

3. Freiburg besitzte schon einen Stadtgarten, den Waldsee

4. Es müßte auf die Wirte Rücksicht genommen werden (Gärten der Wirtschaften;
Pfauengarten, Kopfgarten).

5. Das Klima sei zu rauh; es lasse einen Abendaufenthalt im Garten nicht immer
zu.

6. Die schönen Gärten (Pfauengarten z. B.) seien oft nur schwach besetzt.

7. Orchester und Garten verleite zu Ausgaben durch die Bevölkerung.

8. Der Garten verursache nur Folgeinvestitionen.

9. Man solle keine Gelder für den Stadthallenausbau bei der herrschenden Wohnungsnot
bewilligen.

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