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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0119
zugleich zu den Konzerten des städtischen Orchesters am Sonntag, Dienstag und
Donnerstag im Juni, Juli und August Konzerte an den übrigen Abenden durch die
beiden Regimentskapellen im Blumengarten und bei schlechtem Wetter in der Festhalle
. Das Ersuchen des Verkehrsvereins wurde von der Stadtgartenkommission
und dann auch vom Stadtrat abgelehnt. Man war der Ansicht, daß für weitere Konzerte
, die „seblstverständlich" von der Stadtgartenkommission bei erhöhtem
Abonnement veranstaltet werden müßten, kein Bedarf bestände, da es genügend
andere Orte für Militär- und andere Konzerte (Kopf, Pfauen, Waldsee) in Freiburg
gäbe. Freiburg sei kein „Kurort", sondern ein „Fremdenort". Man befürchtete
auch die Klagen der unmittelbaren Anwohner,90 und war der Ansicht, daß Militärkapellen
während der Manöver nicht zur Verfügung ständen.91 1902, 1903, 1904 betrugen
die Abonnementspreise für den Stadtgartenbesuch für die Familienkarte
15,—, die Hauptkarte 10,—, die Beikarte 3,—, die Akademikerkarte 5,— und die
Fremdenkarten 3,— (für 6 Wochen) und 1,— (für eine Woche).

Aus dem Bericht der Stadtgartenkommission an den Stadtrat vom 30. Oktober
190892 geht hervor, daß der Betrieb 1907 mit 2.500,—, 1908 mit 3.569,60 unter Anschlag
lag; 1910 waren es bereits 5.400,—.93

Daß der Besuch der Symphoniekonzerte zurückgegangen und die Bierkonzerte
eine Zunahme an Hörern zu verzeichnen hatten, lag zum Teil an der schlechten
Akustik im Wirtschaftsgarten, zum Teil aber auch daran, daß die besseren Plätze
für die Studenten reserviert wurden. Aber es kam auch zu Spannungen zwischen
den Studenten. Deshalb „mieden" die Corpsstudenten gänzlich den Stadtgarten,
die Burschenschaftler und Landsmannschaftler ihn „zum großen Teil". Auch die
Vermietung der Stadthalle an Sonn- und Feiertagen an Vereine wirkte sich negativ
aus, wie der Bericht der Stadtgartenkommission 1908 feststellte, da an diesen
Tagen keine Stadtgartenkonzerte stattfinden können. Man glaubte, daß das Stadtgartenunternehmen
in der bisherigen Form sich etwas überlebt hat und in der Bürgerschaft
an Boden verloren hat. Man war der Ansicht, daß sich die Einnahmen des
Stadtgartens durch häufigere Veranstaltungen von Gartenfesten und durch Veränderung
der Programme mehr in der Richtung des Variete hin bedeutend steigen
ließen.94

Mit der Eröffnung des neuen Stadttheaters war eine andere Zeit für den Musikbetrieb
im Stadtgarten angebrochen. Im Bericht der Stadtgartenkommission an den
Stadtrat vom 29. November 1910,95 hieß es, daß wie schon lange ausgesprochen
und vorgesehen wurde, wird der Betrieb des neuen Theaters die Verwendung des
Orchesters im Stadtgarten in der bisherigen Weise nicht (mehr) vereinbar sein. Es
passe nicht mehr „zum Aufspielen im Biergarten". Man schlug vor, das bisherige
Abonnement aufzugeben, die Konzerte mit Wirtschaftsbetrieb dem Wirt zu überlassen
. Das städtische Orchester werde im Blumengarten täglich bei gutem Wetter
2 Stunden Konzert zu 0,30, ferner im Sommer (1911) volkstümliche Konzerte mit
ausgewähltem Programm in der Festhalle zu 0,50 geben.95 Freikonzerte sind am
Sonntagnachmittag wie bisher. Der Eintrittspreis in den Stadtgarten entfiel endlich.

Die Konzerte mit Wirtschaftsbetrieb wurden dem Wirt überlassen. So wurde es
dann auch bis zum Kriegsausbruch 1914 gehandhabt. In der Kriegszeit war die
Halle Reservelazarett und dann ganz kurz auch Lebensmittellager.96 Der Fest-

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