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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0122
1. Verlegung des Eingangs vom Karlsplatz in die Achse Blumenstück — Glashaus
(an der Schloßbergstraße) zur Erzielung einer guten Gesamtwirkung),

2. Veränderung des Glashauses, genannt Blumengrab, da die in ihm zur Schau gestellten
Blütenpflanzen schon nach einigen Tagen die Blüten abwerfen und
krank werden. Das Glas sollte entfernt werden, wie auch die Berankung des
Eisengestells.

3. Beseitigung der Plastiken wegen ihrer Minderwertigkeit.

4. Radikale Vereinfachung des Blumenparterres im Sinne der neuen Konzeption
des Architekturgartens mit geraden und einfachen Formen.

Sein Ziel war die Schaffung eines harmonisch gestalteten Konzertgartens.

Einfach hatte es Schimpf zunächst nicht, mit seiner Kunstauffassung allen Bürgern
Freiburgs ganz gerecht zu werden, wie seine Schreiben an den Stadtrat vom
18. Mai, 20. Mai und 8. Juni 1920 zeigen.111 Er hatte sich zum Ziel gesetzt, den
Geschmack der breiten Menge zu veredeln. Mit den alten Formen der Gartengestaltung
rechnete er ab. Am 20. Mai 1920 schrieb er an den Stadtrat auf eine Klage
u. a. Der Bürger hat also noch nicht gemerkt, daß es uns in erster Linie, ja fast einzig
und allein darauf ankommt, durch gediegenes Material und organische Gestaltung
zu wirken (Bänke). Jedes Vornehmtun wollen war nicht und ist heutzutage erst
recht zu verwerfen. Es hat in der Architektur und Gartengestaltung zu jenen
scheußlichen Werken geführt, die wir heute weder verstehen, noch ruhigen Gemüts
ansehen können. Die schönen Statuen, die ehedem im Stadtgarten aufgestellt waren
und nach und nach bald da bald dort beschädigt worden sind, waren billige Dutzendware
ohne jeden Schmuck, noch weniger natürlich Kunstwert. Sie waren lediglich
dazu da, den Geschmack der breiten Menge noch zu verschlechtern. Anläßlich
der durch den Stadtrat genehmigten Aufräumungs- und Umgestaltungsarbeiten
sind die „schönen" Statuen zum Unrat und Bauschutt gekommen. Der gleiche
künstlerische Standtpunkt wurde von ihm 1922 wieder vertreten,112 als man sich dagegen
wandte, durch zu häufige Festbeleuchtung den Stadtgarten zum Jahrmarkt,
Variete oder Tingel-Tangel zu machen. Dadurch werde das breite Publikum nicht
gerade zu gutem Geschmack erzogen ... im gut gepflegten Stadtgarten. Man
wollte das Publikum an den Park immer wieder fesseln und die Veranstaltungen im
Stadtgarten so gut und abwechslungsreich wie möglich gestalten, aber nicht um den
Preis der Verwischung der klaren und ruhigen Linien und Flüchen, die in den letzten
Jahren durch vielfache Umänderungen geschaffen wurde. Vor allem war man
darauf bedacht, die Wirkung des Mittelstücks des Stadtgartens durch Illumination
zu erhöhen. Auch in der Frage des Restaurationsbetriebes waren Änderungen eingetreten
. Der frühere Festhallenwirt Trescher hatte 1920 mit seiner Konzession
gegen den Einspruch des Wirtevereins,113 Festhalle und nun auch das ehemalige
Musikvereinsgebäude als Stadtgartenwirtschaft übernommen.114 — (Abb. 9)

1924 wurde das Rosengärtchen (Rosarium) völlig neu umgestellt im Sinne er
neuen Konzeption. Das Gelände wurde terrassenförmig angelegt und durch Bux-
baum- und Ligusterpflanzung in einzelne Dreiecke geteilt. Für jedes dieser Dreiecke
ist eine Rosenart bestimmt. Um die neuen Edelrosen aus nächster Nähe besehen zu
können, sind schmale Wege angelegt worden. Das Rosengärtchen soll durch ein
pergolaartiges Gestell, das mit Schlingrosen bepflanzt werden soll, abgeschlossen

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