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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0176
Eine gründliche Untersuchung wäre für die nicht gerade häufigen, aber signifikanten
Namen „Amel/unc" und „Nibel/unc" angebracht; ein Namens träger ist im
15. Jh. Straßburger Bürger. Zugleich deutet Amelunc nach Sachsen79 und nach St.
Gallen.80 Nibel/unc gilt als Kurform von NebiSi und findet sich als Nibel/unc de
Waltershofen 1139 oder dann mit dem Vornamen als Clewi Nibelung von Merdingen
.82 Von besonderem Interesse ist Nibel/unc de StouffenP

Das Schicksal von Königsleuten konnte allerdings alles andere als unternehmerische
Kontinuität bedeuten:

Die Ungarn zerstörten 917 Basel und drangen in das Elsaß. 926 setzten sie erneut
mit vorgefundenen Schiffen über den Rhein. Die Abwehr durch Graf Luit/fried
mit königlichen Kämpfern gelang nicht.84

Als Herzog Eberhard von Franken während einer Empörung mit einer großen
Truppenansammlung 939 Breisach besetzte, es ist nach wie vor eine Insel, wird er
durch die Belagerung König Otto I. so bedrängt, daß er die Königstreuen in der
Umgebung elendiglich zerfleischte, angewandte „verbrannte Erde" im 10. Jh.:85

In hoc itaque suorum Heverardus posuerat multitudinem
militum, quorum terrore non solum magnam sibi partem
praefatae provinciae vendicabat, verum etiam circumcirca
regis fideles misere laniabat.

Die Vielfalt der friesischen Schiffer und Unternehmer kann deutlich aufzeigen
, über welche Wege sie in den breisgauisch-elsässischen Raum gekommen
sind.

Aus dem Orte Friesenheim/Elsaß, nördlich Sachsenheim, ist bekannt, daß Abt
Diebold von Ebersheimmünster auf seinem Eigentum friesische Fischer an einem
Arm des Rheins, heute ausgetrocknet, ansiedelte und den nach ihnen benannten
Ort 803 dem Kloster Fulda schenkte.86 Ähnlich wird um diese Zeit auch
Friesenheim/Baden entstanden sein, dessen römische Straßenstation, dicht an der
rechtsrheinischen Hauptstraße mit 5,5 m Breite zwischen Basel und Mainz, inzwischen
gefunden wurde.87 Nach den Feldzügen gegen die Friesen waren sie wie
die Sachsen über das ganze Reich verteilt worden (Abb. 7), auch der Südwestraum
hatte — entgegen oft geäußerter Ansicht — zahlreiche solcher Gruppen erhalten;
um 806 wird ein Transport von Sachsen, die sich bisher in den Händen Bischof
Egino von Konstanz, Bischof Sindpert von Augsburg, des Abtes Waldo von Reichenau
, verschiedener Grafen etc. befanden, dem Bischof Heito/Hatto von Basel
übergeben, um sie wieder nach Sachsen zu bringen.85 Dies dürfte mit Schiffen erfolgt
sein. Ähnlich sind die Orte Friesen/Elsaß, in dessen Nähe sich die Orte Walheim
, Schwoben und Franken finden, oder Friesenheim/Speyer entstanden. Von
besonderem Interesse ist z. B. der wohl meliorierte Friesenberg am Nordostfuß des
U(e)tliberges vor 1218.89 Karl Hofmann hatte mit seinen Überlegungen zu den
Zwangssiedlungen in Baden aus der Zeit der Merowinger und Karolinger90 die richtige
Fährte getroffen, auch wenn er bei Ortsgeschichten wenig beachtet wurde und
vielleicht da und dort über das Ziel hinausschoß. Die Begriffe „friesen" für Gräben
anlegen und „Friesbeil" als Beil für das Schlagen von Grabenrändern, beide heute

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