Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0192
harten Adelhausen bzw. im Bereich der Wiehren finden wir den Namen „St. Gallengasse
".221 Amelungsacker lautet am Eschholz in Freiburg ein Flurname, Ame-
lung, im Rotulus Sanpetrinus für 1203 angeführt, und der im Frühmittelalter klein
begonnene, später erneut ausgebaute Bergbau im Brombergkopf222 zeigen Unternehmer
und Abnehmer auf. Und wieder sei auf die Namen Sig/botte, Sige(l)/män-
nin verwiesen, die sich hier und in Friesenheim fanden.223 Sie sind vorzähringische
Unternehmer.

Abschließend können wir festhalten, daß die Achse „Achheim — Zarten" Bestandteil
einer hochbedeutenden Verkehrsspange im Frühmittelalter war, die sich
nach Osten über Bonndorf und Eschenz bis in den bayrischen und rätischen Raum
zog und nach Westen eine Verbindung bis Aquitanien aufzeigt. Mit der Trennung
in staufische und zähringische Bereiche und mit dem Aufkommen der „kirchturmsorientierten
" Orts- und Grundherrschaften sank diese Achse wirtschaftlich und
kulturell ab. Vielleicht kann eine offene „Regio" sie wieder aufrichten.

Zusammenfassung:

1. Im Frühmittelalter bieten die natürlichen Gegebenheiten des Oberrheins, der
Dreisam und der Möhlin i. V. m. dem Munzinger See die Grundlagen für ausgedehnte
Flußschiffahrt im mittleren Breisgau. Der Flußbau setzt zentrale Steuerung
und zahlreiche Froner voraus.

2. Noch nicht ausreichend erforschte Produktions-Stätten im mittleren Breisgau
bedürfen im Frühmittelalter einer geregelten Transportleistung, u. a. auf den
Flüssen. Trotz geringer Quellenmenge konnten durch überörtliche Systemforschungen
die Träger der Schiffahrt aufgezeigt werden. Neben anderen Stammesangehörigen
sind es im mittleren Breisgau insbesondere Friesen und Sachsen,224
z. T. als Königsleute.

3. (H)Achheim, Grüningen und Rimsingen kennzeichnen i. V. m. der Schiffahrt
eine frühmittelalterliche West-Ost-Achse, an der Adelhausen und ein „Fri-
bourh"225 entstanden. Es konnte der Bereich einer Schiffslände für das spätere
Freiburg226 gefunden und das Bestehen des „kleinen Ortes" bestätigt werden.

Viele haben zu diesem Aufsatz beigetragen:

Besonders zu danken habe ich der Provinciale Bibliotheek van Friesland, Leeuwarden, dem Catharijne
convent, Utrecht, dem Fries Scheepvaart Museum, Sneek, Herrn Dr. D. Ellmers vom Deutschen Schiff
fahrtsmuseum, Bremerhaven, und dem Rheinmuseum e.V., Koblenz, für Hinweise und Schriften.

Herzlich zu danken habe ich Herrn Prof. Dr. B. Schwineköper, der durch unerbittliches Fragen wesent
liehe Hinweise gab, Herrn W. Studer, Leiter des Hauptamtes der Stadt Neuenburg a. Rh. und Frau Bet
tina Schwarz, meiner Kollegin im Stadtarchiv, für das geduldige Anhören mancher „Friesen4* Mono
löge.

Ein herzliches Gedenken meinem am 7. März 1986 verstorbenen Vater Robert Hensle, der mir zahlreiche
Erläuterungen im Rimsinger Gelände gab und seine über Jahrzehnte gesammelten Unterlagen zur Orts
geschichte verpflichtend hinterließ.

Dies ehrende Gedenken gilt auch allen Breisgauern (den Schwarzwäldern), die auf See und auf dem
Rhein geblieben sind.

190


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0192