Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0215
kirch wird mit Untkilicha wiedergegeben. Trouillat hat den Inhalt von Dumge
übernommen und bietet deshalb keine zusätzliche Information. Er veröffentlichte
auch eine Urkunde des Bischofs Ortlieb von Basel vom Jahre 1 157.76 Sie betrifft
das Kloster Sulzburg und den Priester von Rimsingen; als Urkundszeuge erscheint
u. a. ein Herimannus de Untkilga.

Die Auswertung der ältesten Urkunden zeigt zwei Quellen:

1. die alemannisch, bischöflich-baseische mit Hunt-, Hun- oder Hunde- und

2. die romanisch-cluniazensische mit Unt-.

Man muß davon ausgehen, daß der alemannisch bzw. fränkisch sprechende, frühe
Besitzer des Hofes und der Kirche von Umkirch, das Hochstift Basel, die früheste,
alemannisch-fränkische Namensform 'Hundechilche' bzw. 'Hundechirichun' in
seinen eigenen Registern, Urbaren und Urkunden verwendete.

Der clunyazensische Mönche, Schreiber der Urkunde von 1087, ging nach dem
Gehör, Das 'e* in Hundechilche hatte sich abgeschliffen und war nicht mehr hörbar
; das 'd' vor dem 'ch\ das in Cluny als 'k' gesprochen wurde, klang hart als 't\
Das 'h' als Anlaut am Wortbeginn war für den Vulgärlateiner ohnehin unaussprechlich
.77 So kam das 'Unt-4 zustande. Beim Tausch von 1270 entnahm man die
Schreibweise der clunyazensischen Urkunde von 1087. Spätere Urkundenschreiber
griffen dann wieder darauf zurück. Nachdem das 't* bzw. das 'd' ebenfalls verstummt
war, paßte sich die Schreibweise dem Sprachgebrauch an. Es kam zu ,Un-
kirch' und in einer letzten Anpassung, in Unkenntnis des früheren Wortsinns, zu
Umkirch. Für 'chilche' hatte sich im Räume Freiburg das Wort Kirche schon länger
eingebürgert.

VII.

Auch bei kritischer Wertung der Darlegungen kommt man zu der Schlußfolgerung:
In Umkirch gab es Reichsgut mit einem Königs- oder Reichs-Hof; auf dem
Grund und Boden dieses Hofes gründete der königliche Beamte, ein Hunde, eine
Kirche. Der Volksmund bezeichnete sie als Kirche des Hunde, als Hundekirche,
was zum Ortsnamen wurde. Zur Zeit der Kircheneinrichtung und damit der Namensbildung
des zentralen Ortes gab es keinen Grund, bei der Wortgestaltung die
Kirche mit Sumpf oder Wasser in Verbindung zu bringen. In Anpassung an sprachliche
Entwicklungen bildete sich der jetzt gültige Ortsname 'Umkirch* heraus.

Die in der Amtlichen Kreisbeschreibung von W. Stülpnagel vermißte, „wahrscheinlich
klingende Lösung" für die Deutung des Ortsnamens 'Umkirch* ist gefunden
.

213


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0215