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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0246
Konradin Kreutzer und riß seiner Zeit, wie Graevenitz sagte, als Opernsänger in
Freiburg als Tämino, Belmonte, Georg Brown das Publikum zu Begeisterungsstürmen
hin.18 Mit dem später bekanntgewordenen Viktor Litzelmann, war Diez der erfolgreichste
Gesangsschüler der Waldkircher Musikschule.

In den Morgenstunden des 28. April 1821 starb der Pfarrsigrist Valentin Eglau im
68. Lebensjahre. Pfarrektor und Dekan Siedler wollte der armen Witwe beistehen.
Dabei dachte er offenbar daran, wie Propst Birsner beim Tode seines Vaters, im Jahre
1785, sich für das Wohl der Mutter eingesetzt hatte. Der Pfarrer strebte an, der Witwe
den Sigristendienst wenigstens solange zu überlassen, bis die jüngsten Kinder ihr
Brot verdienen könnten, wobei ihr jedoch die Verpflichtung aufzuerlegen sei, zwei
Subjekte zu bestellen, wovon eines die Musikdirektion und Instruktion, das andere
die Kirche und die Sakristei zu besorgen hätte. Siedler hatte bei dem Stadtschreiber
Franz Anton Kurreis bereits vorgefühlt und ihm das Versprechen abgenommen, gegen
eine gewisse, vom Pfarramt zu bestimmende Vergütung das Orgelspiel, die Musikdirektion
und die unentgeltliche Musikinstruktion für die Pfarrjünglinge aus Mitleid
mit der Witwe zu übernehmen. Bei der Direktion des Dreisamkreises in Freiburg
zeigte man sich geneigt auf diesen Vorschlag einzugehen, jedoch mit der Auflage, daß
die Sigristenwitwe die Vorkehrung zu treffen habe, bis Weihnachten 1821 abzuziehen.
Doch beim Pfarramt hatte man die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Der Domänen»
Verwalter Faehndrich sah sich übergangen und sandte daher am 4. Mai 1821 ein geharnischtes
Beschwerdeschreiben. Darauf gab es Gegenbeschwerde des Pfarramts bei
der Großh. Kreisdirektion Freiburg. Pfarrer Siedler war währenddessen erkrankt und
an der Führung der Geschäfte gehindert. Kaplan Schwarzweber aber, der als Kustos
sich eingeschaltet hatte, soll in dieser Sache eine nicht ganz offene Haltung an den
Tag gelegt haben. Außerdem erfreute sich Franz Joseph Karl Eglau, der älteste noch
lebende Sohn, weder des Vertrauens des Pfarrers noch des Kaplans Schwarzweber.
Ganz anders liest sich allerdings ein pfarramtlicher Bericht an die Kreisdirektion vom
16. Februar 1822, in welchem das Pfarramt anzeigt, dem ältesten Eglau-Sohn Karl unter
handgelübtlicher Verpflichtung die Kirchenschlüssel und jene des Archivs anvertraut
zu haben. Dieser Sohn habe nicht nur treu, fleißig seit Jahren zur vollen Zufriedenheit
des Pfarramts den Dienst besorgt und die Kirche bei Tag und Nacht wohl
bewacht, schreibt Pfarrer Siedler, sondern auch noch den Chorknaben im Choral und
deutschen Gesang nötigen Unterricht erteilt. Man findet daher nicht den mindesten
Grund einem Sohn des verstorbenen Sigrists den Sigristendienst zu versagen. Es wird
gebeten, dem gesamten bisherigen Sigristendienst den Eglauschen noch solange zu
überlassen, bis der 3. Lehrer und Musikdirektor eingestellt werden kann. Doch Karl
Eglau fühlte sich nicht wohl in seiner neuen Rolle. Am 28. Juni 1823 kündigte er den
Dienst mit der Begründung mit dem gebotenen Einkommen nicht in der Lage zu sein,
seine Mutter und die übrigen hilfsbedürftigen Geschwister mit zu erhalten, da die
Sakristanbesoldung kaum hinreicht, obwohl er noch jung ist.79

Die Witwe des verstorbenen Chorregenten Eglau ist 1824 gestorben. Die Leistung
des Sakristeidienstes ließ, während der ein Jahr dauernden Krankheit zu wünschen
übrig, mit der Musikinstruktion, die der Stadtpfarrer seiner Zeit dem Karl Eglau
übertragen hatte und den er nach seiner Kündigung wohl ebenso hängen ließ, wie
seine anderen Aufgaben, sah es schlimm aus. Dazuhin war die 3. Lehrerstelle, mit

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