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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0250
auf die erledigte 3. Hauptlehrerstelle in Malsch, Bezirk Ettlingen. Hermann sperrte
sich dagegen. Die Versetzung wurde insofern geändert als Hermann nunmehr seinen
Dienst am 2. November 1839 in Pforzheim anzutreten hatte, widrigenfalls seine Gehaltszahlung
eingestellt wird.

So unerfreulich und schädlich diese Querelen für die Musikpflege an der St. Margarethenkirche
und der Musikschule waren, es entstand aus ihnen ein neuer und diesmal
stabilerer Weg in eine bessere Zukunft. Das Innenministerium genehmigte unterm
27. September 1839 die provisorische Besetzung der Chorregentenstelle in
Waldkirch durch Kapellmeister Carl Kienzle. Inzwischen hat das Großh. Bezirksamt
wegen der projektierten Trennung des Sigristen- vom Chorregentendienst (die früher
schon einmal bestanden hatte) mit den zuständigen Stellen Unterhandlungen zu pflegen
. Als warmer Fürsprecher für Carl Kienzle machte sich sein Schwager, der Arzt
Dr. August Diez in Euenheim stark. Er bat am 2. Juli 1839, man möge mit dessen
Schüchternheit und Mangel an Welterfahrung und seiner daraus manchmal entspringenden
Unbeholfenheit des Benehmens gütige Nachsicht haben. Am 5. Juli 1839 fand
in Gegenwart von Stadtpfarrer Schindler, Bürgermeister Fehrenbach und der Stiftungsvorstände
, Rat Grafmüller, Rat Ams, Rat Nopper und Rat Kirner, eine Sitzung
statt. Wegen des Chorregentendienstes wurde in Erwägung gezogen, die Orgelbegleitung
und den Musikunterricht in den Chorregentendienst zu integrieren. Es standen
nämlich in den Lehrern Kurreis, Wenk und Volk Organisten zur Verfügung. Dazu
aber habe sich auch der Kapellmeister des Bürgermilitärkorps, Carl Kienzle, gemeldet
. Es konnte bezüglich der Anstellung des Seifensieders und Kapellmeisters
Kienzle keine Einigung erzielt werden. Der Bürgermeister hatte sich geweigert das
Protokoll zu unterschreiben, weil er mit der Auffassung des Pfarrers nicht einig ging,
der offensichtlich mit dem Gedanken spielte, das Orgelspiel an einen der Lehrer zu
übertragen. Um jedoch die Wiederbesetzung des Chorregentendienstes voranzutreiben
, reichten vier Stiftungsräte am 6. Juli 1839 beim Pfarramt eine Erklärung ein, worin
sie zum provisorischen Chorregent den Kapellmeister Carl Kienzle erneut in Vorschlag
brachten. Derselbe hat durch mehrere Jahre bei der hiesigen Bürgermilitär-
Musik bewiesen, daß er ein guter Musikus ist. Er hat dieselbe durch seinen Fleiß und
Tüchtigkeit in einen recht guten Stand gebracht . .. Auch ist er vom hiesigen Gesangverein
als ein recht guter Sänger anerkannt. Pfarrer Schindler ließ sich zunächst von
seiner vorgefaßten Meinung nicht abbringen, bestätigte aber Kienzle gute Kenntnisse
in der Instrumentalmusik, wie im Gesang und eine gute Unterrichtsmethode. Er bediente
sich dabei wahrscheinlich seines musikalisch erfahrenen Kaplans Franz Joseph
Grafmüller. Am 1. September 1840 erklärte sich auch Stadtpfarrer Schindler mit der
definitiven Bestellung Kienzles einverstanden. Diese wurde mit Erlaß der katholischen
Kirchensektion des Ministeriums des Innern am 10. November 1840 ausgesprochen
und dem neuernannten Chorregenten am 20. Dezember eine Dienstinstruktion
vorgelegt. Sie läßt deutliche Fortschritte vor allem auch im Bereich des Kirchengesanges
erkennen. Der Musikunterricht gehört in erster Linie der Heranbildung von
Kirchenmusikern, wobei aber dem Chorregent freisteht, um billiges Honorar solchen
auch an andere Interessenten zu erteilen. Der gemischte Chor verfügte sodann 1843
über 26 und 1844 über 27 Chormitglieder. Der Anteil an Frauenstimmen war jedoch
mit 4 bzw. 5 Sängerinnen noch verhältnismäßig gering.86

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